1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Grüne begraben Vermögensteuer
Zeige Bild in Lightbox Grüne begraben Vermögensteuer
(© Foto: Oleg Kozlov - Fotolia)
Finanzkonzept IW-Nachricht 8. Oktober 2014

Grüne begraben Vermögensteuer

Die Grünen wollen, dass der Staat weniger ausgibt und mehr einnimmt als derzeit. Auf diesem Weg sollen die Vorgaben der Schuldenbremse sogar übertroffen und Überschüsse erzielt werden. Dieses Ziel will die Partei ohne Vermögensteuer erreichen – dafür aber viele andere Steuern erhöhen.

Bündnis 90/Die Grünen wollen den Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer anheben, Ermäßigungen der Mehrwertsteuer streichen und die Abgeltungssteuer abschaffen, um Kapitalerträge stattdessen mit dem jeweiligen Einkommenssteuersatz zu belasten. So sieht es das kürzlich präsentierte Konzept „Nachhaltig aus der Schuldenkrise“ der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung vor.

Neben vielen Zumutungen birgt der Bericht auch eine Reihe sinnvoller Vorschläge, wie der Staat seine Produktivität erhöhen und Prioritäten so setzen kann, dass finanzielle Spielräume für die Modernisierung der Infrastruktur entstehen. Indem etwa Steuervergünstigungen gestrichen und soziale Leistungen besser auf Bedürftige zugeschnitten werden, lassen sich Mittel für den Straßenbau und die Schulen mobilisieren sowie Rücklagen für künftig zu zahlende Beamtenpensionen bilden.

Die Autoren betonen zudem, dass die Unternehmen nicht zusätzlich belastet werden sollen, weil die Unternehmenssteuern in Deutschland im internationalen Vergleich angemessen seien. Diese Erkenntnis passt jedoch nicht zur geplanten Anhebung der Einkommenssteuer, die zahlreiche Personenunternehmer in Deutschland stärker belasten würde. Immerhin haben die Experten der Böll-Stiftung eingesehen, dass eine Vermögensteuer die Substanz von Unternehmen aufzehren kann – und die Forderung des einstigen grünen Spitzenkandidaten Jürgen Trittin aus der Vorschlagsliste gestrichen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
IW-Direktor Michael Hüther
Michael Hüther im Handelsblatt Gastbeitrag 5. April 2024

Schuldenbremse: Frische Impulse dank systematischer Steuerreformen

IW-Direktor Michael Hüther plädiert in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt für eine Ordnungspolitik, die endlich auf der Höhe der Zeit ist und neue Impulse für die Wirtschaft setzt. Sein Vorschlag: ein neuer Ausnahmetatbestand.

IW

Artikel lesen
Martin Beznoska / Tobias Hentze / Thomas Obst IW-Nachricht 20. März 2024

Wachstumschancengesetz: Investitionen fallen nur sechs Milliarden Euro höher aus

Am Freitag entscheidet der Bundesrat über das Wachstumschancengesetz. Die abgespeckte Version dürfte die Wirtschaft nur geringfügig ankurbeln. Bis Ende des Jahrzehnts werden inflationsbereinigt sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen ausgelöst, ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880