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(© Foto: ArTo - Fotolia)
Berlin IW-Nachricht 13. August 2010

Spitzenposition beim Wachstum in Gefahr

Weil wegen der Weltrezession 2009 die Industrie weit stärker einbrach als andere Branchen, mussten die traditionellen Wachstumsträger im Süden und Westen Deutschlands zuletzt schmerzliche Einbußen hinnehmen.

Die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs brach z.B. 2009 um 7,4 Prozent ein – während Berlin mit einem Minus von 0,7 Prozent noch ganz gut abschnitt. Auch die Jahre 2005 bis 2008 liefen für die Hauptstadt ziemlich gut. Doch schon 2010 dürfte der Süden wieder Spitzenreiter beim Wirtschaftswachstum sein. Berlin hat die Jahre des Aufschwungs von 2005 bis 2008 durchaus für sich genutzt. Die Wirtschaftsleistung des Bundeslandes kletterte Jahr für Jahr im Schnitt um 2,3 Prozent und damit stärker als anderswo. Doch der Hauptstadt-Hype dürfte nur von kurzer Dauer sein. Denn schon im laufenden Jahr kehrt wieder die vertraute Rangfolge ein. Die Industrie erholt sich schneller als gedacht, so dass in den industriestarken Südländern schon wieder Fachkräftemangel statt Trübsal blasen auf der Agenda steht.

Berlin hingegen ist im Juli mit einer Arbeitslosenquote von 13,6 Prozent auf den letzten Platz zurückgefallen, Sachsen-Anhalt rangiert mit 12,3 Prozent noch klar davor. Der Städtetourismus, die Regierungsfunktionen und die boomenden Kreativ- und Gesundheitsbranchen können eben doch nicht eine florierende Industrie ersetzen. Dies hat auch der Berliner Senat erkannt und arbeitet nun an einer neuen Wirtschaftsstrategie, die das Verarbeitende Gewerbe stärker einbezie

Bis das Konzept Früchte trägt, dürfte allerdings noch einige Zeit ins Land gehen. Währenddessen droht für die Berliner Wirtschaftsleistung schon 2012 ein schwerer Schlag: Dann schließt der Flughafen Tegel und der Hauptstadtverkehr wird gänzlich über den neuen Großflughafen BBI im brandenburgischen Schönefeld abgewickelt. Was für die Wirtschaft eigentlich Vorteile bringt, wirkt zumindest in der Statistik verheerend, verliert Berlin doch einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor und tausende Arbeitsplätze ans Nachbarland.

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