In ihrer täglichen Arbeit kümmert sich die Bundesagentur für Arbeit (BA) zwar hauptsächlich um Arbeitslose, doch sie treibt auch die Sorge um den zukünftigen Fachkräftemangel um. Ausgehend von der Erkenntnis, dass in den nächsten 15 Jahren das Erwerbspersonenpotenzial um 6,5 Millionen Personen abnehmen wird, entwirft sie einen Zehn-Punkte-Plan zur Abmilderung der negativen Folgen dieser Entwicklung. Was ist von den Vorschlägen zu halten?
Schritt in die richtige Richtung
Die größte Kompensation verspricht sich die Bundesagentur von einer besseren Ausschöpfung vorhandener Potenziale. So soll die Erwerbsbeteiligung der Älteren zunehmen oder die Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten ausgeweitet werden. Die zweite Säule besteht in einer besseren Qualifikation. Drittens wird eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung, zum Beispiel mit Hilfe der Einführung eines Punktesystems für sinnvoll gehalten. Letztlich sieht sich die Bundesagentur selbst in der Pflicht, den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt voranzutreiben.
Es ist erfreulich, dass die Bundesagentur die Tragweite des Problems erkannt hat und sich selbst in ihrem strategischen Handeln darauf einrichten will. Zum Teil werden sogar konkrete Maßnahmen skizziert. Die Vorschläge der Bundesagentur gehen durchweg in die richtige Richtung, auch wenn an einigen Stellen das eigene Verhalten stärker hinterfragt werden könnte – zum Beispiel bei der Frage, welche Rolle die BA bei der Schaffung einer Willkommenskultur für qualifizierte Zuwanderer spielen will.
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