Auf 32.700 Fälle stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Unternehmensinsolvenzen, 12 Prozent mehr als 2008. Nur in wenigen Fällen überlebt das betroffene Unternehmen dank erfolgreicher Sanierung. Darf das Finanzamt – wie im Sparpaket der Bundesregierung vorgesehen – wieder als erster auf das Restvermögen von Pleiteunternehmen zugreifen, dürften künftig noch mehr Firmen endgültig ihre Tore schließen.
Sanierung erschwert
ten – nur in 2 Prozent der Fälle, meist größere Unternehmen, wird ein Insolvenzplanverfahren zur Sanierung eingeleitet. Meist scheitert die Sanierung, denn oft können sich einfach die Gläubiger nicht einigen – selbst dann, wenn der Betrieb noch weiter leben könnte.
Derzeit arbeiten das Wirtschafts- und das Justizministerium an Verbesserungen des Verfahrens, um die Zahl der Sanierungen zu steigern. Die Beamten könnten sich diese Arbeit allerdings sparen, wenn die aktuellen Pläne des Finanzministers umgesetzt werden sollten. Nach dem Zugriff des Finanzamtes, der dem Steuersäckel 500 Millionen Euro Mehreinnahmen aus den Kassen zahlungsunfähiger Firmen bringen soll, dürfte in der Regel keine sanierungsfähige Unternehmenssubstanz verblieben sein. Langfristig könnten dem Staat durch dieses Vorhaben jedoch sogar Einnahmen verloren gehen – schließlich zahlen erfolgreich sanierte Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch wieder Steuern.
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