Auch wenn Frauen hierzulande nur knapp 28 Prozent der Führungskräfte stellen und im Top-Management großer Konzerne lediglich vereinzelt anzutreffen sind, darf dies nicht als Anzeichen für eine geschlechtsspezifische Diskriminierung gedeutet werden.
Keine Diskriminierung
Unternehmen haben ein hohes Eigeninteresse daran, Führungspositionen mit solchen Personen zu besetzen, von denen sie aufgrund ihrer nachgewiesenen Qualifikationen, ihrer Arbeitsleistungen, ihres Arbeits- und Führungsverhaltens überzeugt sind, dass diese als Top-Manager den wirtschaftlichen Erfolgs der Firma nachhaltig sichern. Das Geschlecht als solches spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.
Frauen wählen aber weiterhin seltener als Männer technische Berufe, wodurch der Kreis weiblicher Anwärterinnen auf Führungspositionen dort sehr klein ist, wo technische Qualifikationen vorausgesetzt werden. Wer sich für Führungsaufgaben in den höchsten Entscheidungsgremien bewerben möchte, muss sich hierfür durch den sukzessiven Aufstieg auf beruflichen oder unternehmensinternen Karriereleitern qualifiziert haben. Dies gilt insbesondere in großen Konzernen.
Erwerbsunterbrechungen und kürzere Arbeitszeiten in einer Phase, in der das Fundament für den beruflichen Aufstieg gelegt wird, erweisen sich als Handikap. Frauen gelangen daher seltener als Männer auf die Stufen einer Karriereleiter, auf welchen Kandidatinnen und Kandidaten für das Top-Management gesucht werden.
Gleichwohl werden Frauen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung – bei der Gewinnung von Führungskräftenachwuchs in Zukunft eine größere Rolle spielen. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen beschäftigen sich bereits aktiv mit diesem Thema. Betriebliche Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gezielte Angebote zur Karriereförderung stehen bei vielen Unternehmen auf der personalpolitischen Agenda.
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