Die Expertenkommission Forschung und Innovation schlägt Alarm: Die Engpässe bei Akademikern der Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind eine Gefahr für den Innovationsstandort Deutschland. Die Botschaft des Gutachtens: Die hiesigen Hochschulen brauchen deutlich mehr Nachwuchs – und für den müssen sie sich mehr öffnen.
Akademiker: Engpass bedroht Innovationsstandort D
So sollte es zum Beispiel keine Rolle spielen, ob die Eltern eines Studenten ebenfalls Akademiker sind. Sogenannte Bildungsaufsteiger finden sich bereits heute verstärkt in den MINT-Studiengängen. In der Regel sind es aber Männer. Frauen wählen immer noch Lehramtsstudiengänge als typische Aufsteigerfächer. Die Experten fordern daher zu Recht, bereits in den Vorschulen mit einem technisch-naturwissenschaftlichen Unterricht zu beginnen – und damit vor allem mehr Begeisterung bei Mädchen für Mathe, Physik und Co. zu wecken.
Und auch ein fehlendes Abitur sollte einem Studium nicht mehr unbedingt im Wege stehen, etwa bei Absolventen einer technischen Berufsausbildung. Bislang sperren sich aber viele Hochschulen gegen diesen Vorschlag, obwohl Unternehmen gerade in den MINT-Qualifikationen ein berufsbegleitendes Studium anbieten möchten. Allerdings sind die beruflich qualifizierten Beschäftigten für Unternehmen meist ebenso wichtig wie ihre Kollegen mit Akademikergraden, wie der Innovationsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft jüngst gezeigt hat. Doch wie die MINT-Berufsausbildung gestärkt werden könnte, zeigt die Expertenkommission nicht.

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