Der demografische Wandel schwächt mittel- bis langfristig das Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft. Denn die Zahl der Erwerbspersonen schrumpft. Allein in den MINT-Berufen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – werden in zehn Jahren mehr als 200.000 Akademiker fehlen. Eine aktive und qualifikationsorientierte Einwanderungspolitik kann solchen Fachkräfteengpässen entgegenwirken und Wachstumsimpulse erzeugen.
Nur auf die Qualifikationen kommt es an
Welche Wachstumsimpulse eine gesteuerte Einwanderung langfristig bringt, hat das IW Köln berechnet. Danach wächst das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte. Voraussetzung: Netto wandern jährlich 100.000 Personen zu und die Einwanderer weisen zumindest dieselbe Qualifikationsstruktur auf wie die einheimische Bevölkerung.
Um diese positiven Effekte erzielen zu können, sollte Deutschland bei der Zuwanderung ein Punktesystem ähnlich wie in Kanada einführen. Neben dem Arbeitsmarktbedarf legen die Nordamerikaner vor allem Wert auf das allgemeine Bildungsniveau und die beruflichen Qualifikationen. Beide sind für einen nachhaltigen Brain Gain besonders wichtig. Dabei sollten grundsätzlich Zuwanderer aus allen Regionen der Welt gewonnen werden, wenn sie über die entsprechenden Qualifikationen verfügen.

Fachkräftemangel – keine einfache Lösung durch höhere Löhne
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Fachkräftemangel: Warum höhere Löhne keine Lösung sind
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