Der deutsche Staat erzielte im ersten Halbjahr 2013 einen Überschuss von 8,5 Milliarden Euro. Die Haushalte der europäischen Nachbarn leiden dagegen weiter unter der hohen Arbeitslosigkeit und der Rezession.
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Die zwei Pole der Eurozone
Deutschland und die Niederlande mit ihren üppigen Überschüssen sind derzeit die Musterschüler der Eurozone. Sorgen bereiten nach wie vor die bekannten Länder. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wiesen Griechenland (-18 Prozent), Irland (-14 Prozent) und Portugal (-11 Prozent) im ersten Quartal 2013 die größten Haushaltsdefizite auf.
Für die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte gelten in der Eurozone die Grenzen des Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die Länder dürfen sich in einem Jahr höchstens mit 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) neu verschulden und müssen eine Gesamtverschuldung von höchstens 60 Prozent des BIP einhalten.
Viele Länder werden diese Regeln in diesem Jahr wieder brechen. Schuldenquoten unter den verlangten 60 Prozent weisen nur Estland, Luxemburg, Slowenien, Finnland und die Slowakei auf. Selbst Deutschland kommt mit einer Quote von 81 Prozent auf einen zu hohen Wert. Sorgen bereiten aber vor allem Irland (125 Prozent), Portugal (127 Prozent), Italien (130 Prozent) und Griechenland (161 Prozent).
Die Bedingungen für den deutschen Finanzminister und seine Länderkollegen stehen günstig. Die niedrigen Zinsen auf deutsche Staatsanleihen erleichtern die Haushaltskonsolidierung. Wer dem deutschen Staat Geld leiht, kann nicht viel Rendite erwarten. Die deutsche Staatsanleihe mit 10 Jahren Laufzeit erzielt lediglich eine Rendite von 1,7 Prozent – bei einer Inflationsrate von derzeit 1,9 Prozent. Die Finanzminister der Krisenländer müssen dagegen deutlich mehr Zinsen bieten, um Kredite zu bekommen. Die Rendite der griechischen Anleihe lag Ende Juli bei 10,1 Prozent. Ebenfalls recht hoch notierten die Anleihen von Portugal (6,4 Prozent), Spanien (4,7 Prozent), Irland (4,1 Prozent) und Italien (4,4 Prozent).
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