1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Dienstleistungen verhindern Schlimmeres
Wirtschaftsentwicklung in den Bundesländern IW-Nachricht 25. September 2013

Dienstleistungen verhindern Schlimmeres

Für die meisten Bundesländer verlief die Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 nicht besonders rosig. Das zeigen die jüngsten Zahlen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder. Positiv absetzen konnten sich einzig die beiden Metropolen Berlin und Hamburg mit einem halben Prozent Wachstum sowie Hessen mit einem Plus von 0,3 Prozent. Die industriestarken Bundesländer können jedoch auf 2014 hoffen.

Die Wachstumszahlen der Bundesländer für das erste Halbjahr machen deutlich, dass die deutsche Wirtschaft inzwischen auf zwei Beinen steht: Läuft es für die exportstarke Industrie einmal nicht so rund, verhindern die eher binnenorientierten Dienstleistungsbranchen einen stärkeren Einbruch. Das zeigt sich beispielsweise an Bayern. Dort gab es in den ersten sechs Monaten 2013 immerhin ein Nullwachstum im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 – nicht zuletzt, weil die Hauptstadt München als Dienstleistungszentrum den beiden großen Stadtstaaten in nichts nachsteht. Die bayerische Wirtschaft ist aber auch allgemein gut aufgestellt.

Nicht funktioniert hat der Ausgleichsmechanismus aus Dienstleistungen und Industrie indes im Saarland. Denn das kleinste Flächenland ist noch stark schwerindustriell geprägt und leidet zudem unter einer schrumpfenden Bevölkerung: Die Wirtschaftsleistung brach dort um 2,7 Prozent ein. Auch die Ost-Flächenländer, zusätzlich durch die Flut gepeinigt, mussten mit minus 1,2 Prozent Federn lassen. Einzig Brandenburg schnitt dank der Nähe zu Berlin besser ab.

Alle 16 Bundesländer können sich allerdings damit über die Wachstumsdelle hinwegtrösten, da es sich bei den Zahlen nur um einen Blick in den Rückspiegel handelt: Das schwache vierte Quartal 2012 lastete als Hypothek auf dem ersten Halbjahr 2013; der lange Winter bremste das Wachstum zusätzlich. Ab dem zweiten Halbjahr 2013 dürfte es deshalb deutschlandweit positive Wachstumszahlen geben – und für 2014 stehen die Signale auch in den Industrieregionen und im Osten eindeutig auf Grün.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Problem erkannt, Problem gebannt? Wirtschaftsminister Robert Habeck bei der Problemanalyse
Martin Beznoska / Tobias Hentze / Thomas Obst IW-Nachricht 20. März 2024

Wachstumschancengesetz: Investitionen fallen nur sechs Milliarden Euro höher aus

Am Freitag entscheidet der Bundesrat über das Wachstumschancengesetz. Die abgespeckte Version dürfte die Wirtschaft nur geringfügig ankurbeln. Bis Ende des Jahrzehnts werden inflationsbereinigt sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen ausgelöst, ...

IW

Artikel lesen
Christian Rusche Pressemitteilung 14. März 2024

Direktinvestitionen: Hohe Abflüsse deuten auf Deindustrialisierung hin

So wenig wie lange nicht haben ausländische Unternehmen im vergangenen Jahr in Deutschland investiert, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Auch die deutschen Unternehmen expandieren lieber in der EU.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880