Rund 3,2 Millionen Arbeitnehmer, so hat es der Deutsche Gewerkschaftsbund errechnen lassen, hätten in der Krise seit Herbst letzten Jahres ihre Stelle verloren. Dabei handelt es sich indes nicht nur um Entlassungen, sondern zum Beispiel auch um Eigenkündigungen. Zudem haben viele arbeitslos Gemeldete im gleichen Zeitraum eine neue Stelle gefunden.
Kein Krisensignal
Seit Jahresbeginn haben sich 2,5 Millionen Personen arbeitslos gemeldet, die zuvor im ersten Arbeitsmarkt beschäftigt waren. Darunter sind Arbeitnehmer, die entlassen wurden, aber auch solche, deren befristeter Vertrag auslief. Andere haben selbst gekündigt, weil sie zum Beispiel eine besser entlohnte Stelle in Aussicht hatten. Einschließlich der Personen, die sich arbeitslos gemeldet haben, weil sie nach ihrer Ausbildung nicht sofort einen Job bekamen, oder zuvor gar nicht erwerbstätig waren (wie z.B. Mütter), gab es sogar 7 Millionen Neuzugänge in den ersten neun Monaten. Ein Zugang in dieser Größenordnung ist keineswegs ungewöhnlich und hat wenig mit der Krise zu tun. In den Jahren 2005 bis 2008 lag die Zahl der jährlichen Zugänge bei über 8 Millionen.
Dass die Zahl der bei den Agenturen gemeldeten Arbeitslosen trotz der hohen Zugänge nicht explosionsartig gestiegen ist, liegt daran, dass sich jährlich etwa ebenso viele Arbeitslose abmelden. Auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres waren 6,7 Millionen Abgänge zu verzeichnen. Darunter waren 2,5 Millionen Personen, die eine neue Beschäftigung gefunden hatten, weitere 1,6 Millionen begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
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