Die Wahlen in Griechenland haben die reformtreuen Parteien stark geschwächt. Wenn eine Koalition gebildet wird, die die Reformauflagen nicht erfüllt, darf der Euro-Rettungsschirm nicht wie geplant weiter zahlen. Das würde die griechische Wirtschaft wohl ins Chaos stürzen.
Hellas am Rand des Hades
Die Hilfen des Euro-Rettungsschirms sind unumstößlich an Reformbedingungen geknüpft. Wenn die neue griechische Regierung den Reformkurs grundsätzlich in Frage stellen würde, dürften die Hilfszahlungen deshalb nicht wie geplant weiter fließen. Andernfalls könnten auch andere Krisenländer Zugeständnisse einfordern und den Reformkurs aufweichen.
Ohne Hilfszahlungen aber würde die griechische Wirtschaft ins Chaos stürzen. Der Staat könnte Gehälter und Sozialleistungen nicht mehr vollständig zahlen und das geschwächte griechische Bankensystem drohte zusammenzubrechen. Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro wäre dann nicht mehr ausgeschlossen. Dies hätte wahrscheinlich gravierende Ansteckungseffekte auf andere Eurostaaten wie Italien und Spanien.
Doch eventuell würden die Euro-Politiker auch dann noch einen Ausweg finden. Sie könnten den Hellenen gewisse punktuelle, aber symbolträchtige Aufweichungen anbieten. Auf keinen Fall dürften jedoch Strukturreformen, die Wachstum bringen sollen, gestrichen werden.

This time is different but still risky: Bankenkrise statt Finanzkrise
Die aktuelle Krise einiger amerikanischer und europäischer Banken löst zwangsläufig Befürchtungen aus, dass eine internationale Bankenkrise zu einer neuen Finanzkrise führen könnte. Doch sind die Vorzeichen im Jahre 2023 ganz andere als im Jahre 2007/2008.
IW
Analysen Coronahilfen: Beihilfen im Lichte der Coronapandemie
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie haben die Volkswirtschaften der EU schwer getroffen. Zur Unterstützung haben die Mitgliedstaaten erhebliche Finanzmittel in die Wirtschaft gelenkt und die EU hat die entsprechenden Beihilferegeln, die den ...
IW