1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Der Internationale Währungsfonds muss drin bleiben
Zeige Bild in Lightbox Der Internationale Währungsfonds muss drin bleiben
(© Foto: unknown)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Euro-Troika IW-Nachricht 18. Juni 2013

Der Internationale Währungsfonds muss drin bleiben

Sobald die bisherigen Hilfsprogramme für die Euro-Krisenstaaten auslaufen, soll der Internationale Währungsfonds (IWF) aus der Troika ausscheiden, die er momentan mit der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Zentralbank (EZB) bildet. Darauf drängen momentan zumindest einige hochrangige Politiker. Doch bei allen unbestreitbaren Holprigkeiten und Verstimmungen innerhalb der Troika verkennt diese Forderung die wichtige Rolle des IWF als externer Partner am Tisch.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Die Kritik von Finanzminister Wolfgang Schäuble, EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso und Klaus Regling, Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus, am IWF zeigt, weshalb der Währungsfonds solange an der Troika beteiligt bleiben sollte wie möglich. Denn die Aussagen der drei Politiker legen nahe, dass sie ihre Interessen vom scheinbar ungestümen Partner bedroht sehen. Tatsächlich ist der IWF als vergleichsweise unabhängige Institution, die sich den politischen Machtkämpfen innerhalb der EU entziehen kann, zuweilen ein schwieriger Verhandlungspartner: Er verschließt viele politisch reizvolle Optionen, weil sie ökonomisch keinen Sinn machen.

Aber genau deshalb ist es klug, den vermeintlichen Störenfried als Partner für die Umsetzung der Strukturreformen an Bord zu halten. Durch die Beteiligung des IWF konnte die Troika auf strenge Bedingungen der Rettungsprogramme pochen, ohne in noch stärkeres politisches Trommelfeuer zu geraten. Auch die große Krisenerfahrung des IWF spricht eindeutig dafür, dass er weiterhin ein integraler Teil der Troika bleiben sollte.

An dieser Einschätzung ändert sich auch nichts, wenn der IWF manchmal fragwürdig agiert. Etwa wenn der Fonds im Zuge seines Schwenks hin zu mehr Keynesianismus – also einer höheren staatlichen Nachfrage bei schwacher Konjunktur – die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspaktes offen hinterfragt. Das steht ihm nicht zu, da sind offene Worte in der Troika gefragt.

Ein Problem liegt allerdings darin, dass die übrigen wichtigen Anteilseigner des IWF – vor allem die USA und große Schwellenländer – die Sonderbehandlung der Euro-Krisenländer kritisieren. Um die hohen IWF-Kredite zu ermöglichen, musste der Währungsfonds sogar seine eigenen Regeln ändern. Das sollte in Zukunft nicht mehr geschehen. Doch auch bei möglichen zukünftigen Krisen wird der IWF als Partner gebraucht.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Delors-Plan 2.0
Michael Hüther / Simon Gerards Iglesias / Melinda Fremerey / Sandra Parthie IW-Policy Paper Nr. 4 27. März 2023

Europa muss den nächsten Schritt wagen: Delors-Plan 2.0

In den kommenden Jahren wird die bislang vom Westen geprägte Weltordnung des möglichst ungehinderten Austausches und des Multilateralismus an Einfluss verlieren, globale Institutionen werden es noch schwerer haben, ihrem Auftrag des Interessensausgleichs und ...

IW

Artikel lesen
Michael Hüther IW-Policy Paper Nr. 3 24. März 2023

This time is different but still risky: Bankenkrise statt Finanzkrise

Die aktuelle Krise einiger amerikanischer und europäischer Banken löst zwangsläufig Befürchtungen aus, dass eine internationale Bankenkrise zu einer neuen Finanzkrise führen könnte. Doch sind die Vorzeichen im Jahre 2023 ganz andere als im Jahre 2007/2008.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880