Vor allem junge Menschen verzichten in Deutschland laut einer neuen Untersuchung auf eine ergänzende Altersvorsorge. Dieser Befund muss aber relativiert werden: IW-Zahlen zeigen, dass Vermögen typischerweise in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens gebildet wird.

Die Deutschen legen erst in der zweiten Lebenshälfte los
Das jährlich erhobene Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands wird in diesem Jahr unter anderem mit der Botschaft zitiert, dass viele junge Menschen auf (ergänzende) Altersvorsorge verzichten. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen hat demnach etwa die Hälfte der 2.000 Befragten angegeben, noch keine Maßnahmen zur Alterssicherung ergriffen zu haben. IW-Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels bestätigen diesen Befund zwar. Sie zeigen aber auch, dass ab Mitte 30 der Vermögensaufbau deutlich an Fahrt aufnimmt. Dies gilt nahezu quer Beet durch alle Erwerbsgruppen – abgesehen von ungelernten Arbeitern und Angestellten.
Das Umfrageergebnis überrascht also nicht wirklich und taugt schon gar nicht als Indiz für ein mangelndes Problembewusstsein. Denn die Jüngeren haben meist schlichtweg andere Prioritäten wie die Aus- und Weiterbildung oder die Gründung eines eigenen Hausstands. Erst wenn die selbständige Lebensführung etabliert ist, gewinnt die Frage nach der dauerhaften Sicherung des Lebensstandards zunehmend an Relevanz. Diese Lesart legen übrigens auch die Ergebnisse des Vermögensbarometers nahe, denn gerade unter den jungen Menschen glaubt demnach kaum jemand daran, dass die gesetzliche Rente im Alter ausreicht.
Die Politik sollte jedenfalls nicht den Forderungen nach zusätzlicher Sparförderung nachkommen. Denn das kostet nicht nur, vielfach helfen die Maßnahmen auch nicht denen, die dringend Hilfe bedürfen.
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