1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Arbeitslosigkeit ausklammern, statt Arbeitgeber zur Kasse bitten
Zeige Bild in Lightbox Arbeitslosigkeit ausklammern, statt Arbeitgeber zur Kasse bitten
(© Foto: jd-photodesign - Fotolia)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Rente mit 63 IW-Nachricht 30. April 2014

Arbeitslosigkeit ausklammern, statt Arbeitgeber zur Kasse bitten

Die Bundesarbeitsministerin möchte Arbeitgeber das Arbeitslosengeld zurückzahlen lassen, sollten einstige Mitarbeiter aus der Arbeitslosigkeit direkt in die abschlagfreie Rente mit 63 wechseln. Damit verkennt die Ministerin, dass sie den Arbeitnehmern eine Frühverrentung nach diesem Muster überhaupt erst ermöglicht: Würden Zeiten der Arbeitslosigkeit beim Rentenanspruch ausgeklammert, gäbe es das Problem nicht.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Die Bundesarbeitsministerin hält an ihren Plänen zu einer abschlagfreien Rente mit 63 Jahren für besonders langjährig Versicherte fest. Und das, obwohl inzwischen selbst der Bundesregierung dämmert, dass die Pläne eine neue Frühverrentungswelle lostreten könnten. Aber statt das Vorhaben (selbst)kritisch zu hinterfragen, wird nach anderen Schuldigen gesucht. So will Andrea Nahles die Arbeitgeber mit einer Erstattungspflicht belegen: Unternehmen sollen das fällige Arbeitslosengeld der Bundesagentur für Arbeit erstatten, wenn sie Mitarbeiter mit 61 Jahren entlassen und diese dann mit 63 Jahren abschlagfrei in den Ruhestand gehen.Doch Unternehmen haben in Zeiten drohender Fachkräfteengpässe kaum Interesse daran, in großem Stile erfahrene Mitarbeiter zu kündigen. Und selbst wenn man ein Interesse an der Verjüngung der Belegschaft unterstellt, gibt es die vermeintliche Missbrauchsgefahr nicht. Denn die Personaler in den Lohnbüros sind gar nicht darüber informiert, wer die erforderlichen 45 Beitragsjahre aufweist und wer nicht – es sei denn, der Arbeitnehmer war ein Leben lang im gleichen Betrieb tätig.Entsprechend entsteht der Frühverrentungsanreiz viel eher auf Seiten der Versicherten. Wenn Ministerin Nahles Missbrauch wirklich verhindern will, hat sie dafür eine ganz einfache Möglichkeit: Wenn sie schon eine vorgezogene abschlagfreie Rente mit allen verheerenden Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Rentensystem einführt, dann zumindest ohne Anrechnung von Zeiten der Arbeitslosigkeit.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Lohnt sich der Hinzuverdienst bei vorgezogenem Rentenbezug?
Martin Beznoska / Ruth Maria Schüler IW-Kurzbericht Nr. 40 7. Juni 2023

Lohnt sich der Hinzuverdienst bei vorgezogenem Rentenbezug?

Zum 1. Januar 2023 ist die Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten gefallen. Rentnerinnen und Rentner, die vorzeitig mit Abschlägen oder abschlagsfrei in Rente gehen, können neben dem Bezug ihrer Rente unbegrenzt sozialversicherungspflichtig ...

IW

Artikel lesen
Martin Beznoska / Ruth Maria Schüler Pressemitteilung 7. Juni 2023

Trotz Frührente arbeiten: Wie hoch ist die Abgabenbelastung?

Seit Jahresbeginn dürfen Frührentner unbegrenzt hinzuverdienen. Auch wenn die Rente nicht gekürzt wird: Die Abgabenbelastung des Hinzuverdiensts unterscheidet sich teilweise stark. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, wer wie ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880