1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Unerwartete Schützenhilfe
Zeige Bild in Lightbox Unerwartete Schützenhilfe
(© Foto: Matej Kastelic - Fotolia)
Pharmazeutische Industrie IW-Nachricht 11. Juli 2012

Unerwartete Schützenhilfe

Gemeinhin gelten Pharmahersteller als Kostentreiber im Gesundheitswesen. Nun erhalten die Unternehmen ausgerechnet Schützenhilfe von den Arbeitnehmervertretern: Sie warnen angesichts der unsteten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen vor einem massiven Stellenabbau innerhalb der Branche.

Die Betriebsräte der großen Arzneimittelhersteller haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um sich für die Belange der Branche einzusetzen. Dabei bereitet ihnen nicht nur das schlechte Image Sorgen, sie sehen auch die Planungssicherheit der Pharmaunternehmen gefährdet. Hintergrund ist der 2010 beschlossene Herstellerabschlag auf Medikamente in Höhe von 16 Prozent und die eingeführte Kosten-Nutzen-Bewertung für neue Arzneien. Insbesondere für langfristig agierende Pharmahersteller sind diese Neuregelungen problematisch, denn sie brauchen stabile wirtschafts- und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen für ihre Investitionspläne.

Doch auf Konstanz kann die hochinnovative Branche hierzulande nicht bauen. Das hat Folgen: Viele Pharmaunternehmen bauen Personal ab. Seit 2007 ist die Beschäftigung in der pharmazeutischen Industrie um rund 10 Prozent gesunken. Viele große Pharmakonzerne haben zudem weitere größere Sparmaßnahmen in Deutschland angekündigt.

Dabei gehen nicht nur Arbeitsplätze für Akademiker in Forschung und Produktion verloren. Denn die Pharmaindustrie beschäftigt im Vergleich zu anderen Spitzentechnologiebranchen auch überdurchschnittlich viele gut ausgebildete Fachkräfte.

Jasmina KitanovicBeschäftigungsstrukturen in hochinnovativen BranchenIW-Trends 4/2010

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Große Ansiedelungen ziehen die ganze Wirtschaft mit, zeigt auch das Beispiel Tesla in Brandenburg
Klaus-Heiner Röhl / Matthias Diermeier / Holger Schäfer / Wideo Geis-Thöne / Axel Plünnecke / Oliver Koppel IW-Nachricht 1. Oktober 2024

Tag der deutschen Einheit: Wo der Osten besonders punktet

Abgehängter Osten? Das war mal! 34 Jahre nach der Wiedervereinigung haben die neuen Bundesländer sich als Wirtschaftsstandort etabliert – und den Westen in manchen Dingen übertrumpft. Fünf Dinge, in denen der Osten spitze ist.

IW

Artikel lesen
Jochen Pimpertz IW-Kurzbericht Nr. 70 13. September 2024

Kosten der Entgeltfortzahlung – binnen 14 Jahren verdoppelt

Im vergangenen Jahr 2023 mussten die Arbeitgeber 76,7 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung ihrer erkrankten Beschäftigten aufbringen. Damit haben sich die Kosten binnen 14 Jahren verdoppelt. Der hohe Beschäftigungsstand, Lohnerhöhungen und nicht zuletzt ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880