Wenn Pharmaunternehmen und der Spitzenverband der Krankenkassen über Preise für neue Medikamente für die Versicherten verhandeln, muss das Ergebnis geheim bleiben. Alles andere würde vor allem zulasten innovativer Arzneimittelhersteller gehen und letztlich die inländische Versorgung mit neuen Arzneimitteln gefährden.
Preise unter Verschluss
Es ist aus mehreren Gründen sinnvoll, die Erstattungspreise nicht zu veröffentlichen. Zum einen sind da die Mitbewerber, die sich kostenlos an den Ergebnissen orientieren könnten. In anderen Industrien läuft es ähnlich: Schließt etwa ein Karosseriebauer mit einem großen Autohersteller einen Liefervertrag ab, bekommen anderen Automobilbauer diese Papiere für ihre zukünftigen Verhandlungen auch nicht zur Verfügung gestellt.
Zum anderen würden die ausgehandelten Rabatte auch im Ausland in ihrer vollen Höhe bekannt. Das Problem: In manchen Ländern orientiert sich der Preis für die Medikamente am deutschen Preis. Die deutschen Hersteller könnten also ihre Medizin dort künftig nur zu niedrigeren Preisen anbieten. Die niedrigeren Preise im Ausland würden dann in Deutschland in zukünftigen Verhandlungsrunden für weitere Preisabschläge sorgen. Dadurch dürfte auch die Versorgung hierzulande leiden: Denn die Unternehmen könnten diesem Wettbewerbsnachteil entgehen, indem sie ihre Neuheiten erst einmal gar nicht in Deutschland anbieten. Auch stellt sich die Frage, welchen Vorteil die einzelnen Krankenkassen daraus ziehen, dass die Ergebnisse aus den Verhandlungen mit innovativen Arzneimittelherstellern allen zugänglich sein sollen, während gleichzeitig etwa die Rabatte auf Generika nicht veröffentlicht werden.

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