Nach Jahren, in denen die EEG-Umlage stark gestiegen ist, könnte sie 2015 etwas sinken. Eine Trendwende ist das aber noch lange nicht. Denn die mögliche Senkung hat vor allem eine Ursache: Es werden 2015 wohl – anders als in den Vorjahren – keine hohen Nachzahlungen fällig.

Nur eine bessere Prognose, keine echte Kostensenkung
Mit der EEG-Umlage sollen die Kosten des Ausbaus erneuerbarer Energien finanziert werden. Mitte Oktober wird die Umlage für das jeweils nächste Jahr festgelegt. Dabei muss der Mittelbedarf für das Folgejahr geschätzt werden. Wenn die Menge von Strom aus Solar- und Windkraftwerken sich aber anders entwickelt als prognostiziert oder wenn sich die Preise ändern, ist die festgelegte Umlage entweder zu hoch oder zu niedrig.
In den vergangenen Jahren wies das EEG-Konto aus diesem Grund immer ein Minus auf, das mit einer höheren Umlage im Jahr darauf ausgeglichen werden musste. Auch 2013 waren die Kosten der Förderung deutlich höher als gedacht. Der Fehlbetrag von 2,3 Milliarden Euro wurde dann auf die EEG-Umlage 2014 aufgeschlagen – die aktuelle EEG-Umlage von 6,24 Cent pro Kilowattstunde beinhaltet Nachzahlungen für 2013 in Höhe von 0,58 Cent pro Kilowattstunde.
Aktuell ist das EEG-Konto nun aber mit 1,5 Milliarden Euro im Plus. So wird es dieses Jahr voraussichtlich keine Schulden geben, die mit der EEG-Umlage 2015 zurückgezahlt werden müssten. Entsprechend wird allein der Mittelbedarf für erneuerbaren Strom im Jahr 2015 relevant für die Höhe der EEG-Umlage sein.
Die tatsächlichen Kosten der EEG-Förderung sind indes nicht gesunken. Im Gegenteil: Von Januar bis August wurden 14,7 Milliarden Euro Fördergelder ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr waren das Mehrkosten in Höhe von 529 Millionen beziehungsweise 4 Prozent. Und ob die im August in Kraft getretene EEG-Reform wie erhofft eine wirksame Kostenbremse ist, werden erst die kommenden Monate zeigen.

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