Die Expansion der so genannten atypischen Beschäftigung ist zum Stillstand gekommen. Stattdessen gibt es immer mehr so genannte Normalarbeitsverhältnisse. Diese Entwicklung ist kaum überraschend.

Unternehmen setzen auf langfristige Zusammenarbeit
So ist bei den Minijobs schon seit 2005 eine Stagnation zu beobachten: Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten liegt seither weitgehend unverändert bei rund 4,9 Millionen. Auch bei den befristet Beschäftigten gibt es – entgegen der allgemeinen Wahrnehmung – seit 2006 keinen Zuwachs mehr. Einzig die Zeitarbeit konnte bislang noch zulegen. Doch seit sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt hat, ist auch in dieser stark konjunkturabhängigen Branche eine Wachstumspause eingetreten.
Im Unterschied zu früheren Aufschwungphasen macht den aktuellen Boom die große Anzahl neu entstandener Vollzeitjobs aus: Von 2006 bis 2012 entstanden über 2 Millionen zusätzliche Normalarbeitsverhältnisse, aber nur rund 300.000 atypische Jobs. Die Arbeitskräftenachfrage der Betriebe ist so groß, dass sie selbst bei Unsicherheit über den zukünftigen Arbeitskräftebedarf eine langfristige Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmern anstreben – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Verschiebungen und des Fachkräftemangels.
Dennoch werden die vermeintlich atypischen Erwerbsformen weiterhin gebraucht: Sie haben sich als Instrument zur Anpassung bei strukturellen Veränderungen bewährt. So lehrt die Erfahrung, dass in diesen Segmenten auch dann noch neue Jobs entstehen, wenn die Arbeitskräftenachfrage insgesamt gering ist.

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