Selbst wenn es die IG Metall gerne anders hätte, sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Personen in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren sind nicht nur immer häufiger erwerbstätig, sie arbeiten auch immer öfter Vollzeit.

Immer mehr und immer öfter Vollzeit
Die Integration Älterer am Arbeitsmarkt hat in den vergangenen zehn Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Während im Jahr 2001 nur 21 Prozent der Senioren eine Arbeit hatten, waren es 2011 bereits 44 Prozent. Verschiedene Renten- und Arbeitsmarktreformen haben dafür gesorgt, dass der frühzeitige Abschied vom Arbeitsmarkt – früher eher die Regel als die Ausnahme – immer schwieriger geworden ist. Das Resultat dieser Reformen war aber nicht wie befürchtet eine höhere Arbeitslosigkeit Älterer; vielmehr bleiben diese länger im Beruf.
Die meisten sind dabei keineswegs lediglich zusätzlich zur Rente nebenbeschäftigt, wie die IG Metall vermutet, sondern voll erwerbstätig. Von den 2,1 Millionen erwerbstätigen 60- bis 64-jährigen sind 1,8 Millionen abhängig beschäftigt. Zusätzlich zu den knapp 180.000 Beamten gibt es 1,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Teilzeit spielt bei den Älteren zwar eine etwas größere Rolle als bei den Jüngeren, aber es dominiert Vollzeitarbeit mit einem Anteil von zwei Dritteln. Mit 1,2 Millionen hat sich die Zahl der vollzeitbeschäftigten Älteren in der letzten Dekade nahezu verdoppelt.

Wie lange arbeiten Sie im Vergleich?
25, 35, 45 Stunden pro Woche? Unsere interaktive Grafik zeigt an, wer in Deutschland wie viel arbeitet – nach Geschlecht, Bildung, Familienstand und Einkommen.
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Potenziale zur Verlängerung der Wochenarbeitszeiten
Die Ausweitung der Arbeitszeit ist neben der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung eine wichtige Stellschraube für die Bewältigung des demografischen Wandels am Arbeitsmarkt.
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