Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Diese Frage kann man sich – je nach Standort – auch in puncto Arbeitsmarkt stellen. Selbst notorische Schwarzseher sollten allerdings einräumen, dass sich in den vergangenen Jahren Vieles zum Besseren gewendet hat.
Fakten statt Vermutungen
Dieser Tage wird verschiedentlich über verschlechterte Arbeitsbedingungen geklagt. Dabei hat es in der letzten Dekade für Arbeitnehmer viele Fortschritte gegeben. Hier nur eine kleine Auswahl:
- Mehr Beschäftigungsmöglichkeiten: Die Zahl der Jobs ist in den vergangenen zehn Jahren um 2,4 Millionen gestiegen, davon waren 1,6 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.
- Weniger Arbeitslose: Das Risiko, arbeitslos zu sein ist enorm gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen sank von 4 Millionen im Jahr 2002 auf nur noch 2,9 Millionen zehn Jahre später.
- Bessere Beschäftigungschancen für Ältere: Während im Jahr 2001 nur 50 Prozent der Personen im Alter von 50 bis 64 Jahren einer Arbeit nachgingen, waren es 2012 bereits 68 Prozent.
- Bessere Beschäftigungschancen für Frauen: Der Anteil der erwerbstätigen Frauen an der weiblichen Bevölkerung im Erwerbsalter ist innerhalb einer Dekade von 59 auf 68 Prozent gestiegen.
- Bessere Chancen für Jugendliche: Die Arbeitslosenquote der Personen von 15 bis 24 Jahren sank von 9,7 Prozent 2002 auf 6,0 Prozent im Jahr 2012.
- Weniger Überstunden: Musste ein Arbeitnehmer 2002 durchschnittlich noch 46,9 Überstunden im Jahr leisten, waren es 2012 nur noch 37,7. Moderne Arbeitszeitmodelle verschaffen Arbeitnehmern und Betrieben mehr Flexibilität.
- Bessere Jobs: Die Tätigkeiten in den Betrieben werden anspruchsvoller, aber auch interessanter und abwechslungsreicher. Waren 2001 noch für 18 Prozent aller Jobs ein Hochschulabschluss erforderlich, stieg der Anteil bis 2011 auf 22 Prozent.
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