Eine neue Auswertung des Statistischen Bundesamtes belegt: Viele Teilzeitbeschäftigte würden ihre Arbeitszeit gerne ausdehnen. Die wenigsten wollen allerdings gleich in Vollzeit arbeiten.
Die wenigsten wollen auf Vollzeit wechseln
Knapp 3,7 Millionen Erwerbstätige würden ihre Arbeitszeit demnach gerne ausdehnen. Diesen „Unterbeschäftigten“ stehen nur 1 Million Beschäftigte gegenüber, die ihre Arbeitszeit lieber reduzieren würden, auch wenn dies mit einem Verdienstrückgang verbunden wäre.
Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach Arbeitszeitverlängerung bei geringfügig Beschäftigten. Überwiegend wird unter diesen jedoch eine moderate Ausweitung der Arbeitszeit angestrebt: Nur jeder sechste Mini-Jobber will in Vollzeit wechseln. Unter den anderen Teilzeitbeschäftigten ist es nur jeder Vierte. Offen bleibt allerdings, was die Betroffenen gegenwärtig an der Ausweitung ihrer Arbeitszeit hindert – hier könnte ein Mangel an Kinderbetreuungsangeboten eine wichtige Rolle spielen.
Per Saldo zufrieden mit ihrer Arbeitszeit sind die Vollzeitbeschäftigten: Zwar gibt es 1,7 Millionen Erwerbstätige, die den Wunsch haben, mehr zu arbeiten. Gleichzeitig wollen aber rund 800.000 Personen weniger arbeiten. In der Summe gleichen sich die Arbeitsvolumen aus, die bei den Vollzeitbeschäftigten dazukämen beziehungsweise wegfielen.
Vier-Tage-Woche: Ein Experiment ohne Erkenntnisse
Ein groß angelegtes Experiment zeigt die angeblichen Vorteile einer Vier-Tage-Woche. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich jedoch: Viele Thesen der Befürworter der Vier-Tage-Woche sind durch die Ergebnisse nicht gestützt.
IW
Produktivität und Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich
Wöchentliche Arbeitszeiten von 60 oder 70 Stunden waren Ende des 19. Jahrhunderts keine Seltenheit. Im Jahr 1891 wurde die Sechstagewoche für Arbeiter Gesetz. Mittlerweile gilt eine werktägliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden. Sie kann jedoch in ...
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