Die Mehrheit der Arbeitslosen würde sicher lieber heute als morgen einen Job antreten – am grundsätzlichen Willen mangelt es in der Regel nicht. Allerdings unterliegt die Arbeitsuche einem ökonomischen Kalkül: Ein Job wird erst angenommen, wenn es sich lohnt.

Arbeitslose fordern zu viel Geld
Wann sich eine Beschäftigung lohnt, ist individuell verschieden. Die eigene Freizeitpräferenz, Verdienstmöglichkeiten und die Lebenssituation etwa des Partners spielen eine Rolle. Diese Überlegungen spiegeln sich im so genannten Anspruchslohn wider – dem Lohn, den ein Arbeitsloser erwartet, um ein Beschäftigungsangebot anzunehmen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat die Anspruchslöhne untersucht und herausgefunden, dass Arbeitslose ihre Verdienstmöglichkeiten oft zu optimistisch einschätzen. So erwarten sie im Durchschnitt knapp 7,50 Euro netto pro Stunde, was brutto knapp 11 Euro entspricht. Häufig lassen sich die Anspruchslöhne nicht am Markt erzielen: Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen fordert mehr Lohn als die Arbeitgeber zu zahlen bereit sind. 17 Prozent der Arbeitslosen fordern sogar doppelt so viel wie sie erreichen können.

Absage an Vier-Tage-Woche: „Die Diskussion über eine höhere Arbeitszeit ist berechtigt“
Klimaveränderung, demografischer Wandel, Fachkräftemangel – die deutsche Wirtschaft muss eine Menge Herausforderungen meistern. Warum eine 42-Stunden-Woche sinnvoller ist als die Vier-Tage-Woche, erläutert IW-Direktor Michael Hüther im Interview mit ntv.
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Wie lange arbeiten Sie im Vergleich?
25, 35, 45 Stunden pro Woche? Unsere interaktive Grafik zeigt an, wer in Deutschland wie viel arbeitet – nach Geschlecht, Bildung, Familienstand und Einkommen.
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