Die Arbeitsmarktzahlen für Juni zeigen: Während der Abbau der Arbeitslosigkeit trotz guter konjunktureller Lage nur schleppend vorankommt, entstehen viele neue Stellen. Diese Entwicklung belegt, dass viele Arbeitslose nicht bieten können, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist.
Abbau der Arbeitslosigkeit stockt
Die Frühjahrsbelebung, die üblicherweise dafür sorgt, dass in den Monaten März bis Juni die Arbeitslosigkeit deutlich sinkt, ist in diesem Jahr mit einem Rückgang um rund 300.000 nicht wesentlich stärker ausgefallen als in den beiden Vorjahren. Damit ist die Arbeitslosigkeit zwar weiterhin stabil auf einem historisch niedrigen Niveau. Aber der kräftige Abbau der Arbeitslosigkeit, der noch in den Jahren 2010 und 2011 zu beobachten war, konnte nicht wieder erreicht werden. Seinerzeit reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im den Frühjahrsmonaten um über 400.000. Im Juli und August wird – bedingt durch die Sommerpause – die Arbeitslosigkeit voraussichtlich wieder zunehmen, bevor im September die Herbstbelebung einsetzt.
Arbeitslosigkeit
Arbeitslose in Millionen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Dagegen nimmt die Zahl der Erwerbstätigen weiterhin kräftig zu. Saisonbereinigt liegt die Erwerbstätigkeit bereits um mehr als 300.000 über dem Vorjahrsdurchschnitt. Als besonders dynamisch erweist sich nach wie vor die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die deutlich schneller wächst als die Erwerbstätigkeit insgesamt – was umgekehrt bedeutet, dass nicht-sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsformen wie Beamte, Minijobs oder Selbstständigkeit an Bedeutung verlieren.
Da auch die Zahl der offenen Stellen auf einem hohen Niveau verharrt, deutet die Diskrepanz zwischen Arbeitslosigkeits- und Erwerbstätigenentwicklung auf einen Mismatch hin: Viele Arbeitslose passen nicht zu den Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt ihnen bietet.
Beschäftigung
Erwerbstätige in Millionen
Quelle: Statistisches Bundesamt
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