Die letztjährige Tarifrunde stand noch ganz im Zeichen von 8-Prozent-Forderungen. Heraus kamen Abschlüsse von 4 Prozent und mehr. In diesem Jahr fielen die Forderungen mit 4,5 bis 6 Prozent zumeist niedriger aus. Die Abschlüsse liegen mit 2 bis 3 Prozent etwa halb so hoch wie die Forderungen. Da die Preise kaum noch steigen, winken aber dennoch kräftige Reallohngewinne.

Niedrige Zuwächse: hohe Reallohngewinne
Im Öffentlichen Dienst trat Ver.di zu Jahresbeginn noch mit einer 8-Prozent-Forderung an. Übrig blieben davon dann insgesamt 4,2 Prozent, allerdings verteilt auf zwei Stufen und 24 Monate Laufzeit. Etwas bescheidener ging es im Einzelhandel zu. Dort wollte die Gewerkschaft stolze 6,8 Prozent, heraus kamen dann in der Summe 3,5 Prozent an prozentualen Lohnsteigerungen, die sich ebenfalls über zwei Jahre verteilt. Moderater ging es in den krisengeschüttelten Exportindustrien zu. In der Druck- und Stahlindustrie wurden 5 bzw. 4,5 Prozent mehr Geld verlangt, daraus wurden jeweils 2-prozentige Erhöhungen.
Damit sind die Zeiten üppiger Tariflohnsteigerungen zwar vorerst vorbei. Stabile Preise sorgen aber in diesem Jahr dafür, dass das Verdienstplus das Portemonnaie auch real füllt. Dadurch winken in der Krisen-Tarifrunde 2009 höhere Reallohngewinne als in der Boom-Tarifrunde 2008 – auch wenn der Lohnzuwachs nominal geringer ausfällt.

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