Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hält fest am sogenannten Betreuungsgeld: Im Koalitionsvertrag steht es, unter der Überschrift „Kinderbetreuung“, damit Eltern frei wählen können, wo ihr Nachwuchs betreut werden soll. Ab 2013 plant die Regierung daher 150 Euro für Kinder unter drei Jahren zu zahlen. Die Ministerinist für Gutscheine, andere für Bargeld – was weniger sinnvoll wäre.

Gutschein statt Bares
Im internationalen Vergleich steht Deutschland in Sachen Betreuungsinfrastruktur für Kinder schlecht da. Nur mit mehr Kitas, Tagesmüttern und Co. ließen sich Familie und Beruf besser vereinbaren und frühkindliche Bildung unterstützen. Durch Betreuungsgutscheine könnte die Infrastruktur weiter ausgebaut werden, gleichzeitig bekämen die Eltern eine stärkere Stimme. Sie könnten Angebote frei wählen und durch ihren Gutschein mitbestimmen. So kann eine vielfältige Trägerschaft von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Musikschulen und lokalen Initiativen vor Ort entstehen. Würde das Betreuungsgeld jedoch bar ausgezahlt, würde sich nicht viel ändern an der bisherigen Misere. Nur bei Geldleistungen und Steuervorteilen läge Deutschland im internationalen Vergleich wahrscheinlich noch weiter vorn, als es sowieso schon der Fall ist. Handlungsbedarf besteht an anderer Stelle.
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IW
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