Die Kernenergie liefert rund 22 Prozent des deutschen Stroms. Einen Königsweg zu einer atomfreien Energieversorgung gibt es nicht – und einen günstigen erst recht nicht.
Ein Konzept mit Wenn und Aber
Sollten die Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke tatsächlich zurückgenommen werden, fallen bis zum Jahr 2022 rund 20.000 Megawatt der Stromerzeugungskapazitäten weg. Diese Lücke müssten die durch Kohle oder Gas betriebenen Kraftwerke oder erneuerbare Energien füllen. Gerade Letztere sind jedoch nicht durchgängig verfügbar.
Wer verstärkt auf die erneuerbaren Energie setzen will, muss zudem gleich auf mehreren Baustellen arbeiten: Eine davon ist der Netzausbau. Laut der Deutschen Energie Agentur müssen bis 2020 rund 3.600 Kilometer neue Leitungen entstehen, um den Strom aus Sonne und Wind zu transportieren – das kostet voraussichtlich zwischen 10 und 25 Milliarden Euro. Damit Nachfrage und Erzeugung besser aufeinander abgestimmt werden können und eine konstante Netzauslastung gewährleistet ist, muss auch in Forschung und Entwicklung von sogenannten Smart Grids (intelligenten Stromnetzen) und Stromspeicherkapazitäten investiert werden. Nicht zuletzt hängt hierzulande die Zukunft des grünen Stroms vom Erneuerbare Energien Gesetz ab – ohne eine Neuausrichtung und Korrektur bei den Förderkosten ist ein wirtschaftlicher Ausbau der Öko-Energien kaum möglich.
Ganz ohne fossile Energielieferanten wird es ohnehin nicht gehen. Um die Klimaschutzziele nicht zu gefährden, müssen deshalb die Kohlekraftwerke sauberer werden, die derzeit noch 42 Prozent des Stroms in Deutschland erzeugen. Die Abscheidung von Kohlendioxid und die anschließende Speicherung unter der Erde gilt zwar als vielversprechende Technologie. Ob die Kohlendioxid-Abscheidung technisch machbar und wirtschaftlich ist, muss allerdings stärker erprobt werden. Dazu bedarf es einer gesetzlichen Grundlage, auf die sich Bund und Länder bisher allerdings nicht einigen konnten.
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