Es gibt zwar immer mehr Kita-Plätze für die Kleinsten – doch noch lange nicht genug. Noch fehlen mehr als 230.000 Plätze für Kleinkinder, um bis 2013 jedes dritte in der Republik wohl betreut zu wissen.
Ein falscher Ansatz
Noch bevor dieses Ziel der Regierung umgesetzt ist, setzt die Koalition mit den jüngsten Beschlüssen eine andere Priorität und möchte mit dem Betreuungsgeld ab dem Jahr 2013 jene Eltern finanziell unterstützen, die das Angebot des Staates nicht in Anspruch nehmen – ein falscher Ansatz. Mit dem Betreuungsgeld bestünde die Gefahr, dass sich besonders aktuell Teilzeit beschäftigte und geringqualifizierte Eltern aus dem Arbeitsleben zurückziehen und ihre Kinder gar nicht mehr in die Kita schicken. Je länger dies der Fall, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Daheimgebliebene später gar keinen Job mehr findet und dem Haushalt damit dauerhaft das zweite Einkommen fehlt.
Damit steigt sowohl das Armutsrisiko im materiellen Sinne, aber auch im Sinne fehlender Bildung. Denn gerade Kinder von geringer qualifizierten Eltern profitieren in hohem Maße von einer frühkindlichen Förderung in einer Kita. Keine Effekte hat das Betreuungsgeld dagegen bei Familien, die bereits heute ihre Kinder nicht in die Krippe geben – hier hätte das Betreuungsgeld nur einen reinen Mitnahmeeffekt.
Ohne Inflationsausgleich ändert das Elterngeld seinen Charakter
Seit seiner Einführung im Jahr 2007 ist nie eine Anpassung der Mindest- und Höchstsätze für das Elterngeld erfolgt. So ist die Kaufkraft des Elterngeldes für Eltern mit höheren und niedrigem Einkommen bis zum Jahr 2023 um rund 38 Prozent gesunken und diese ...
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KOFA-Kompakt 11/2024: Anreize setzen: Wie Unternehmen Teilzeitkräfte für mehr Stunden gewinnen
Fast jede:r dritte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland arbeitet in Teilzeit – mit steigender Tendenz. Teilzeit bietet vielen Beschäftigten erst die Möglichkeit, trotz weiterer Verpflichtungen oder Einschränkungen, erwerbstätig zu sein.
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