In Deutschland geht es im internationalen Vergleich deutlich gerechter zu als vielfach vermutet. Zu diesem Ergebnis kommt der Internationale Gerechtigkeitsmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt hat: Unter den 28 verglichenen OECD-Staaten belegt Deutschland demnach Platz 7.
Deutschland auf Platz 7
Grundlage des Vergleichs waren über 11.000 Einzelwerte in den Rubriken Chancengerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Regelgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Einkommensgerechtigkeit. Nachholbedarf gibt es laut IW-Studie – trotz deutlicher Verbesserungen in den vergangenen Jahren – vor allem bei der Chancengerechtigkeit, also der gerechten Verteilung von Chancen, wenn es darum geht, sich selbst Wohlstand zu erwirtschaften. Hier landet Deutschland nur auf Rang 14.
Insgesamt hat sich Deutschland in den vergangenen sieben Jahren nicht zuletzt durch die gesunkene Jugendarbeitslosigkeit von Platz 19 auf Platz 7 verbessert – und dadurch, dass sich die relative Armut reduziert hat. Die Top-Platzierungen im Gerechtigkeitsmonitor waren indes den skandinavischen Ländern vorbehalten. Allerdings geht es in Deutschland deutlich gerechter zu als in allen anderen großen OECD-Staaten, wie zum Beispiel in den USA, in Frankreich oder auch in Italien und Spanien.
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