Pfingsten steht vor der Tür – und an den Zapfsäulen klettern die Spritpreise. Den Ärger darüber bekommen die Mineralölwirtschaft und die Tankstellen ab. Denn sie sind für die Verbraucher die Blitzableiter. Dabei wird übersehen, dass der Staat für mehr als die Hälfte des Endpreises verantwortlich ist. Als Folge gehört Deutschland in der EU zu den Ländern mit dem niedrigsten Nettopreis von Kraftstoffen.
Der Staat ist der böse Bube
In Deutschland gehen 59 Prozent des Preises für Superbenzin und 51 Prozent des Dieselpreises auf die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer zurück. Mit diesen Steueranteilen liegt Deutschland in der EU auf dem fünften bzw. dem dritten Platz. Dabei liegen die Kraftstoffpreise selbst mit 1,52 Euro für Superbenzin und 1,35 Euro für Diesel im Mittelfeld der EU-Länder.
Bei mittleren Endverbraucherpreisen und hohen Steueranteilen müssen die Nettopreise zwangsläufig gering sein. In Deutschland verlangen die Tankstellen mit 62 Cent den zweitniedrigsten Nettopreis in der EU. Bei Diesel ist es mit 66 Cent der sechstniedrigste unter den 27 EU-Staaten. Bei den Spitzenreitern in der EU, das sind Dänemark bei Superbenzin und Griechenland bei Diesel, gehen mit 74 und 77 Cent je Liter 12 und 11 Cent mehr an die Tankstellen.

Die Rechnung, bitte!: „Neue Steuern, neue Schulden oder gibt es einen dritten Weg?”
Bundeswehr, Wohnungsbau, Infrastruktur, Klimaziele – auf den Staat kommen gigantische Kosten zu. Was es jetzt bräuchte? Keine neuen Steuern, aber Ehrlichkeit, schreibt IW-Direktor Michael Hüther in einem Gastbeitrag für Focus online.
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Tax expenditures in OECD countries: Findings from the Global Tax Expenditures Database
The Global Tax Expenditures Database (https://GTED.net/) collects national reports on tax expenditures for 101 countries for the period from 1990 to the present. Based on these data, the development of tax expenditures in the 38 OECD countries between 1999 and ...
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