Immer mehr Väter unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit, um sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Dies ist ein Schritt zu einer gleichmäßigeren Aufteilung der Erziehungszeiten zwischen Müttern und Vätern. Untersuchungen des IW Köln haben ergeben, dass die ungleiche Verteilung der Erwerbsunterbrechungen zwischen den Geschlechtern eine entscheidende Ursache für den Gender Pay Gap sind.
Auch immer mehr Väter im Boot
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Elterngeldbezug zeigen, dass der Anteil der Väter, der Elterngeld bezieht, stetig ansteigt. Für die im Jahr 2010 geborenen Kinder haben 25 Prozent der Väter einen Antrag auf Elterngeld gestellt, zwei Jahre zuvor waren es erst 21 Prozent. Besonders hoch ist der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, dabei in Bayern, Sachsen und Berlin. Der durchschnittliche Elterngeldbetrag der zuvor erwerbstätigen Väter belief sich auf 1.200 Euro im Monat, der der Mütter auf 878 Euro.
Die Auszeiten der Väter sind mit durchschnittlich 3,3 Monaten jedoch noch immer relativ gering; Mütter beziehen im Durchschnitt 11,7 Monate lang Elterngeld. Dennoch scheint das Elterngeld wirtschaftliche Anreize zu setzen, damit auch Väter eine Zeit lang ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, um sich intensiver um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Diese Entwicklung kann langfristig auch zu einer Reduzierung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen führen. Untersuchungen des IW Köln haben gezeigt, dass ein wichtiger Grund für das unterschiedliche Lohngefüge zwischen Männern und Frauen die ungleiche Verteilung der Auszeiten auf Väter und Mütter ist. Bislang sind es in der Regel Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen und damit Nachteile im Hinblick auf ihr Einkommen und ihre Karriere in Kauf nehmen müssen.

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