Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans Böckler Stiftung stellt in einer aktuellen Studie fest: Der Aufschwung kam bisher allein den Beziehern von Gewinn- und Vermögenseinkommen zugute. Schuld daran seien die höheren Importpreise, die sinkenden Staatstransfers, aber auch die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre.
Beschäftigungsplus wird unterschlagen
Dass der Aufschwung vielen Arbeitslosen wieder zurück in den Beruf geholfen hat und somit die Lohnzurückhaltung hunderttausendfach Früchte trägt, wird von den Gewerkschaftsforschern jedoch kleingeredet. Der gegenwärtige Aufschwung hat zweifellos einer Gruppe geholfen: den Arbeitslosen. Während im letzten Aufschwung vor allem Minijobs entstanden, hat in diesem die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung kräftigst zugelegt. Gegenüber dem letzten Aufschwung ergibt sich ein Plus von 14 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ging – dies räumt sogar das IMK ein - um das 1,3-Fache zurück.
Schätzungen des IW Köln zeigen, dass die Lohnzurückhaltung hierauf einen ganz entscheidenden Einfluss hatte: Seit Mitte der neunziger Jahre sind durch die maßvollen Lohnabschlüsse knapp 880.000 Stellen gesichert worden. Außerdem gilt es, wenn man über das "Ankommen des Aufschwungs" bei den Beschäftigten redet, zu differenzieren: Von der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie haben die Mitarbeiter etwa der Metall- und Elektroindustrie in den beiden letzten Lohnrunden bereits ordentlich profitiert. Die gestiegenen Einkommen werden sich mit dem Auslaufen des dämpfenden Mehrwertsteuererhöhungseffektes auch positiv auf binnenwirtschaftliche Sektoren wie den Einzelhandel auswirken. Dadurch werden auch in diesen Sektoren die Voraussetzungen geschaffen, um die Löhne der Mitarbeiter zu erhöhen.
Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
IW-Expertin für soziale Sicherung und Verteilung, Ruth Maria Schüler, geht in einem Gastbeitrag für die Fuldaer Zeitung der Frage nach, warum der frühe Ausstieg aus dem Erwerbsleben kein Garant für das Lebensglück ist.
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Inflation: Rentner nicht stärker betroffen als andere Haushalte
Die Kaufkraft von Rentnern der Gesetzlichen Rentenversicherung sank in den vergangenen Jahren nicht stärker als bei anderen Haushalten. Während die Coronapandemie Rentner nicht so stark getroffen hat, führten die Preissteigerungen spätestens seit 2022 zu ...
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