Die IT-Fachmesse CeBIT öffnet am Dienstag in Hannover ihre Pforten. Der Branche geht es momentan blendend, die Beschäftigtenzahlen steigen seit Jahren an – Ende Januar 2013 kamen auf einen arbeitslosen Informatiker rund 3,6 offene Stellen. Was zunächst erfreulich klingt, spiegelt erhebliche Engpässe an Fachkräften wider. Diese dürften durch den demografischen Wandel weiter zunehmen und künftig für die IT-Branche zum handfesten Problem werden.
Fachkräftesicherung stärkt Innovationsstandort
Für Unternehmen ist die Verfügbarkeit von Akademikern und beruflich qualifizierten Fachkräften in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) der wichtigste Faktor ihrer Innovationskraft. Zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Entsprechend ist die Politik gut beraten, MINT-Fächer zu stärken und die Rahmenbedingungen zur Fachkräftesicherung zu verbessern.
Was genau die Politik tun könnte, um die Versorgung mit Fachkräften bis ins Jahr 2030 zu stabilisieren, hat die Kommission "Zukunft der Arbeitswelt" der Robert-Bosch-Stiftung analysiert. Demnach ist die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland zwar wichtig, gleichzeitig sollte Deutschland aber nicht verpassen, die Potenziale im Inland besser zu erschließen:
- Die Politik sollte Anreize schaffen, damit Teilzeitkräfte ihre Stundenzahl erhöhen.
- Die Lebensarbeitszeit sollte ausgeweitet werden.
- Menschen, die besonders von Arbeitslosigkeit bedroht sind, sollten gezielt qualifiziert werden.
- Die Rahmenbedingungen für lebenslanges Lernen sollten gestärkt werden.

Fachkräftemangel – keine einfache Lösung durch höhere Löhne
Im Jahr 2022 gab es mehr offene Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte als qualifizierte Arbeitslose. Es sind also schon rein rechnerisch nicht genügend Köpfe da. Daran würden auch höhere Löhne wenig ändern. Es gibt keine einfache Lösung für den ...
IW
Fachkräftemangel: Warum höhere Löhne keine Lösung sind
Immer wieder heißt es, der Fachkräftemangel existiere gar nicht und höhere Löhne würden das Problem zügig lösen. Vertreter dieser Position ignorieren, dass dem Arbeitsmarkt schlicht Hunderttausende passend qualifizierte Fachkräfte fehlen, Tendenz steigend. ...
IW