2010 war das Jahr mit der zweithöchsten Anzahl an Naturkatastrophen seit 1980. Laut Münchner Rück waren rund 90 Prozent davon wetterbedingt. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden werden weltweit auf insgesamt 130 Milliarden Dollar beziffert.
Anpassung gefragt
Eine aktuelle Studie zu „Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, des Technischen Hilfswerks, des Umweltbundesamtes sowie des Deutschen Wetterdienstes sagt auch für Deutschland mehr und stärkere extreme Wetterereignisse voraus. Allein im vergangenen Jahr hat das Technische Hilfswerk fast doppelt so viele Einsatzstunden bei Wetterkatastrophen leisten müssen wie im Jahr 2009. Vor allen Dingen nass dürfte es künftig werden – Starkregen und Überschwemmungen könnten bald öfter auftreten.
Doch nicht jedes extreme Wetter muss in einer Katastrophe enden – wenn genug Vorsorge getroffen wird, also Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in Städten und Regionen den klimatischen Veränderungen angepasst werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat daher die Fördermaßnahme „KLIMZUG - Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten“ ins Leben gerufen, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln begleitet wird. Hier erforschen und erproben Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in sieben Modellregionen, wie eine solche Anpassung an den Klimawandel erfolgen kann. Beispielsweise wird an der deutschen Ostseeküste, die laut der aktuellen Studie besonders von Starkregen betroffen sein wird, untersucht, wie man sich zukünftig gegen häufigere Überschwemmungen schützen muss und kann. Auch eine durchdachtere Besiedelung von Gegenden, die häufiger Wetterkapriolen ausgesetzt sind, kann Großeinsätze von Rettungsdiensten und Katastrophenschutz reduzieren und steht mit auf der umfangreichen KLIMZUG-Forschungsagenda.
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