1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Angriff auf den offenen Immobilienfonds
Zeige Bild in Lightbox Angriff auf den offenen Immobilienfonds
(© Foto: - Fotolia)
Regulierung IW-Nachricht 24. Juli 2012

Angriff auf den offenen Immobilienfonds

Nach einem aktuellen Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums soll es keine neuen offenen Immobilienfonds mehr geben. Dies würde es Kleinanlegern erschweren, an der Entwicklung des Immobilienmarktes teilzuhaben, und den verbliebenen Anbietern einen gesetzlichen Wettbewerbsvorteil bescheren.

Offene Immobilienfonds sind eine der beliebtesten Anlageklassen für Kleinanleger. Derzeit verwalten Sie ein Vermögen von über 85 Milliarden Euro. Im Zuge der Finanzkrise wurde die Branche jedoch stark getroffen: Weil die Fonds langfristig anlegen, aber den Anlegern die kurzfristige Rückzahlung ihres Kapitals zusicherten, kamen einige Fonds in Schieflage. Die liquiden Mittel reichten nicht aus, als sich die Auszahlungswünsche häuften, und um nicht die Gesamtzahl der Anleger durch Notverkäufe zu belasten, mussten mehrere Immobilienfonds schließen. Viele davon konnten nicht wieder öffnen und werden nun aufgelöst.

Hierauf hat der Gesetzgeber aber bereits reagiert. Ab 2013 gilt eine Mindesthaltefrist für Anteile an offenen Immobilienfonds. Außerdem muss eine Kündigungsfrist eingehalten werden. Sowohl Anleger als auch Anbieter gehen davon aus, dass sich der Markt unter den neuen Bedingungen wieder stabilisieren und wachsen wird, wie ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt.

Dass nun mit der Umsetzung der EU-Richtlinie zur Regulierung von Verwaltern alternativer Investmentfonds (AIFM) neue offene Immobilienfonds nicht mehr aufgelegt werden dürfen, ist vor diesem Hintergrund sehr überraschend und wird vor allem Kleinanleger treffen. Schließlich gibt es keine andere Immobilienanlageklasse, die ähnlich stabile Erträge erwirtschaften.

Möglich bleibt nach dem Vorschlag jedoch eine Anlage in die bisher aufgelegten Immobilienfonds, die einen Bestandsschutz erhalten. Der damit verbundene gesetzliche Schutz vor Konkurrenz wird sich allerdings erfahrungsgemäß nachteilig für die Anleger auswirken. Nicht nur deshalb muss der bisherige Gesetzentwurf dringend nachgebessert werden.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Wichtige Lichtblicke
BIP-Wachstum in der Eurozone IW-Nachricht 14. August 2013

Wichtige Lichtblicke

Die jüngsten Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zeigen: Die Rezession in der Eurozone ist beendet, der Länderclub hat auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Auch in den Krisenländern zeigt sich Licht am Ende des Tunnels – vor allem in Portugal. Das ...

IW

Artikel lesen
Rohstoffe IW-Nachricht 2. Oktober 2012

Barrieren erschweren den Import

Die deutsche Industrie ist auf bezahlbare und zuverlässige Rohstofflieferungen angewiesen. Doch die Exportländer erschweren den Handel.

IW

Inhaltselement mit der ID 8880