In seinem „Index Gute Arbeit“ zum Thema Arbeitszeiten beklagt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dass flexible Arbeitszeitmodelle zu Mehrbelastungen für die Beschäftigten führen und damit deren Bedürfnissen und Wünschen widersprechen. Doch gegen diesen Befund spricht vor allem eines: die Beschäftigten selbst.

Segen statt Fluch
Das European Working Condition Survey – eine Befragung von Erwerbstätigen in 34 Ländern – stellte 2010 fest: Rund 83 Prozent der Deutschen sagen, dass ihre Arbeitszeiten sich gut mit ihren familiären und sozialen Verpflichtungen vereinbaren lassen.
Ähnliche Schlussfolgerungen lässt die kürzlich von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte Erwerbstätigenbefragung 2012 zu: Acht von zehn Erwerbstätigen sind demnach mit ihrer Arbeitszeit zufrieden. Ein negativer Trend ist seit der vorherigen Befragung aus dem Jahr 2006 nicht erkennbar; auch der wahrgenommene Termin- und Zeitdruck hat nicht zugenommen. Zwar gibt jeder Zweite an, häufig unter Termin- und Leistungsdruck zu stehen, doch nur ein Drittel aller Befragten fühlt sich dadurch auch belastet.
Die insgesamt hohe Zufriedenheit der Beschäftigten mit Arbeit und Arbeitszeit lässt sich zudem darauf zurückführen, dass nur wenige ihre Arbeit als fremdbestimmt empfinden: Rund 69 Prozent gaben in der BAuA-Erwerbstätigenbefragung an, dass sie ihre Arbeit häufig selbst planen und einteilen können. Auch diese Tatsache widerspricht der These des Deutschen Gewerkschaftsbunds, dass flexible Arbeitszeitregelungen zu Ungunsten der Mitarbeiter angewendet werden.

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