Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, sprach im Interview mit der Schwäbischen Zeitung über die griechischen Finanzprobleme.

"Tsipras’ Regierung hat sich verzockt"
Wird es bei EU-Gipfel Fortschritte im Schuldenstreit geben?
Ich sehe nichts Neues. Offensichtlich will die griechische Regierung ihren Kurs der Nicht-Kooperation weiterführen. Was zwischenzeitlich an Entgegenkommen signalisiert wurde, ist bisher immer wieder kassiert worden. Es ist fraglich, ob es hilfreich ist, mit dem Ministerpräsidenten persönlich zu sprechen.
Athen soll vor der Pleite stehen. Hat sich die Regierung Tsipras verkalkuliert?
Die griechische Regierung fährt mit einem gewissen Maß an Unbedachtheit und wohl auch dem Gefühl, eine breite Mehrheit im eigenen Land zu haben, einen extremen Konfrontationskurs. Ich glaube, dass Tsipras und seine Regierung sich dabei verzockt haben. Denn sie haben in Europa, anders als erwartet, keine Verbündeten und kein Verständnis gefunden. Sie scheinen auch nicht mehr heraus zu können aus ihrer komischen Argumentation.
Ist der griechische Verbleib in der Eurozone noch realistisch?
Wenn die Regierung weiter so agiert, wird das immer unwahrscheinlicher. Kapitalverkehrskontrollen sind zunehmend unvermeidbar. Niemand wird dem Land künftig mehr Geld geben.
Zum Interview auf schwaebische.de

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