Die Konjunkturaussichten für 2018 sind weiter gut. Aber wie lange hält der Wirtschaftsaufschwung noch an? Fürs Erste gibt Konjunkturexperte IW-Ökonom Michael Grömling Entwarnung. „Eine gefährliche Überhitzung wäre von negativen Folgewirkungen – wie etwa Fehlinvestitionen oder Lohn- und Preisspiralen – begleitet“, erklärt er im Interview mit Markt und Mittelstand.

Erste graue Wolken
Herr Grömling, Mittelständler blicken optimistisch ins Jahr 2018 – zu Recht?
Ja, die Konjunkturaussichten für das Jahr 2018 sind gut. Die wieder anziehende Weltkonjunktur hat die Exporte der deutschen Unternehmen spürbar belebt, auch steigende Investitionen kurbeln die Konjunktur an. Die Beschäftigung steigt von Rekord zur Rekord. Dieses Konjunkturbild dürfte auch im Jahr 2018 Bestand haben.
Sehen Sie ein Ende des Aufschwungs?
Zumindest im kommenden Jahr erwarten wir keine konjunkturelle Trendwende – eher im Gegenteil. So sehen wir zum Beispiel in der Baubranche, dass die Unternehmen der wachsenden Nachfrage nicht mehr hinterherkommen. Aber auch in anderen Branchen besteht eine hohe Auslastung, vor allem fehlen Fachkräfte.
Worum muss sich die Politik aus Sicht der Unternehmer vor allem kümmern?
Das Fehlen von Fachkräften sorgt nicht nur für beschränkte und hochausgelastete Produktionskapazitäten, es stellt auch ein Investitionshemmnis dar. Die Bundesregierung muss Bildung ernsthaft forcieren. Daneben zeigen unsere Analysen, dass Regulierungen und Bürokratie Investitionen in Sachkapital und Technologie blockieren. Sie zu reduzieren kostet den Staat kein Geld, sondern entlastet ihn selbst.

Unternehmensinsolvenzen auf dem Weg nach oben
Nach einer langanhaltenden Abwärtsbewegung ist im Bereich der Unternehmensinsolvenzen die Trendwende nach oben eingeleitet.
IW
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Die Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft vom Herbst 2023 signalisiert eine Fortsetzung der ökonomischen Schockstarre in Deutschland. Die Geschäftslage hat sich im Jahresverlauf 2023 wieder deutlich verschlechtert.
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