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Hubertus Bardt im Handelsblatt Interview 18. Februar 2016

"Das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolges"

Wenn es gelingt, die Menschen vom Nutzen einzelner Industrieprojekte zu überzeugen, ziehen sie mit, sagt Hubertus Bardt im Interview mit dem Handelsblatt. Gleichzeitig warnt der IW-Ökonom vor den Folgen einer schleichenden Deindustrialisierung.

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Eine Mehrheit erkennt die Bedeutung der Industrie. Wenn es aber um konkrete Projekte geht, gibt es großen Widerstand. Wie lässt sich dieser Widerspruch überwinden?

Wir dürfen nicht müde werden zu betonen, dass Industrie und industrienahe Dienstleistungen das Rückgrat des wirtschaftlichen Erfolgs in Deutschland bilden. Wenn Wertschöpfung aus diesen Bereichen wegbricht, ist sie nur schwer zu ersetzen. Wir müssen den Menschen verdeutlichen, dass bestimmte Infrastrukturprojekte unerlässlich sind, um den Fortbestand der Industrie zu sichern. Dazu zählt der Stromleitungsbau.

Stromleitungen sind ein Musterbeispiel dafür, dass die Überzeugungsarbeit oft scheitert.

Nur im intensiven Dialog vor Ort kann man den Menschen klarmachen, dass solche Leitungen unverzichtbar sind. Man darf nicht versuchen, einen bestimmten Trassenverlauf auf Biegen und Brechen durchzusetzen, sondern muss offen sein für Veränderungen.

Dennoch gibt es Vorbehalte gegenüber neuen Technologien und Projekten der Industrie.

Das stimmt. Wenn den Menschen aber klar wird, dass man auch vor Ort von einem solchen Projekt profitieren kann, kann sich das Bild ändern. Wenn an einem Industriestandort investiert wird, hilft das dem Bäcker und dem Sportverein nebenan, es hilft der Gemeinde und damit allen Bürgern. Am Ende darf man allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass industrielle Produktion nicht unsichtbar ist.

Wird Deutschland auch 2040 noch ein Industrieland sein?

Ich hoffe ja. Wenn die politischen Rahmenbedingungen in Ordnung sind und die Unternehmen entsprechend investieren, kann Deutschland den hohen Industrieanteil an der Wertschöpfung halten.

Wo sind die Risiken?

Wir sehen gerade in den energieintensiven Industriebranchen eine schleichende Deindustrialisierung. Sie hat eine ihrer Hauptursachen in den großen Unsicherheiten rund um die künftige Kostenentwicklung im Energiebereich. Solange die Unternehmen nicht verlässlich davon ausgehen können, dass bestimmte Entlastungsregelungen erhalten bleiben, werden sie sich mit Investitionen zurückhalten und ihr Heil an anderen Standorten in der Welt suchen.

Welche Chancen bietet die Industrie 4.0?

Die deutsche Industrie ist da auf dem richtigen Weg. Sie hat aufgrund ihrer hohen Innovationskraft ein Riesenpotenzial und ist auch schon weiter vorangeschritten, als das in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist.

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