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Michael Hüther auf Spiegel Online Interview 2. April 2009

Fazit zum G20: Gipfel

Reichen die Beschlüsse des Londoner G20-Gipfels wirklich aus, um die Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen? IW-Direktor Michael Hüther antwortete darauf im Interview mit Spiegel Online.

Michael Hüther

Kann sich das erzielte Ergebnis sehen lassen?

Insgesamt eindeutig ja. 20 Akteure, die 85 Prozent der Weltwirtschaft repräsentieren, haben sich auf einen breiten Konsens geeignet. Die Themenfelder sind im vorhinein durchaus grundlegend kontrovers diskutiert worden. Die wichtigen Aspekte - neue umfassende Finanzmarktregulierung, Verpflichtung zum Freihandel, Stützung des Welthandels - sind angemessen behandelt worden. Niemand konnte erwarten, dass per Beschluss die Krise beendet wird. Wichtig ist, dass eine Folgekonferenz die Ernstaftigkeit des Nachhaltens dokumentiert. Das Desaster der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde überzeugend verhindert.

In welchem Punkt hätten die Staatschefs besser anders entschieden?

Das Thema Steueroasen ist vielleicht etwas überbetont. Grundsätzlich Fehlentscheidungen sehe ich nicht, man kann allenfalls über Gewichtungen reden. Es war angemessen, nationale Konjunkturpolitik nicht weiter zu themasieren.

Wird der G-20-Gipfel helfen, die Krise zu überwinden, und wann rechnen sie mit einer Trendwende?

Direkt kann der Gipfel durch seinen Erfolg vertrauensbildend wirken und damit die aktuelle Entwicklung positiv beeinflussen. Die konkreten Beschlüsse werden erst mit Verzögerung wirken können, ein Teil ist auf künftige Krisenprävention gerichtet.

Die Talsohle erwarte ich für die Zeit ab der Jahresmitte in 2009, erste positive Signale aus China und den USA - der Frachtratenindex, die nicht mehr inverse Zinsstruktur und die Unternehmenserwartungen - deuten darauf hin. Die global massiven Konjunkturimpulse der Geld- und Finanzpolitik werden dabei helfen.

www.spiegel.de

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