Zehn Prozent hat der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Anfang Mai an Wert verloren – beachtlich für eine Weltwährung. Warum geht es runter? Das analysiert Michael Hüther in der Bild-Zeitung und betont, dass Abwertungen keine strukturellen Probleme lösen können.
Ein weicher Euro ist gefährlich für alle!
Zehn Prozent hat der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Anfang Mai an Wert verloren – beachtlich für eine Weltwährung. Warum geht es runter?
Der Wechselkurs verändert sich, wenn die wirtschaftliche Dynamik in beiden Regionen unterschiedlich ist. Tatsächlich ist die Konjunktur in den USA derzeit stärker als in der Eurozone.
Ebenso schwanken Wechselkurse, wenn die Geldpolitik in beiden Währungsräumen einen unterschiedlichen Kurs fährt. Seit Mitte 2013 pumpt die US-Notenbank Fed weniger großzügig Geld in die Volkswirtschaft – und die Anleihekäufe enden in diesem Monat. Ganz anders die Europäische Zentralbank EZB: Sie will Banken in Südeuropa künftig sogar hochriskante Papiere abkaufen!
Vordergründig sind die Folgen eines weichen Euro positiv: Die europäischen Waren werden in der Welt, wo meist mit Dollar bezahlt wird, billiger. Der Export wird gefördert, Arbeitsplätze gesichert. Und: Das Risiko der Deflation wird durch höhere Preise für Importe gemildert.
Doch das ist nicht ohne Risiken. Zwar gibt es kein weltweit reguliertes Währungssystem, doch bisher hatten die Notenbankchefs auf gezielte Abwertungen verzichtet.
Grund waren historische Erfahrungen: Die Abwertungswettläufe zwischen den Weltkriegen waren der Sargnagel für die Weltwirtschaft!
Doch jetzt sind wir einem solchen Währungskrieg durch bewusst herbeigeführte Abwertungen sehr nahe. Was jetzt beim Euro passiert, haben wir zuvor beim japanischen Yen erlebt. Besser geht es der japanischen Volkswirtschaft deshalb aber nicht!
Abwertungen lösen keine strukturellen Probleme. Ein Abwertungswettlauf schädigt alle.
Michael HütherMichael Hüther Quelle: Petra Dufkova / BILD-ZeitungZum Gastbeitrag auf bild.de
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