Auf den internationalen Metallmärkten hat es im vergangenen Monat bei einzelnen Metallen kräftige Veränderungen gegeben, die sich aber in Summe ausgeglichen haben. Unter Berücksichtigung der Wechselkursveränderungen ging das Preisniveau auf Euro-Basis leicht, auf Dollar-Basis spürbar zurück, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt für die Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Preise für Industriemetalle geben weiter nach
Der Industriemetallpreisindex (IMP-Index), der das Preisniveau der wichtigsten Importmetalle für Deutschland abbildet, ist zum dritten Mal in Folge gefallen. Der Index, der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erstellt wird, ging im April um 2,2% zurück, nachdem er in den beiden Vormonaten bereits um jeweils gut 1% gefallen war. Mit 510,8 Punkten liegt er wieder auf dem Niveau vom Jahresende 2022. Seit Sommer letzten Jahres pendelt der Index um die 500-Punkte-Marke, wie schon vor dem Krieg in der Ukraine zwischen Frühjahr und Ende 2021.
Grund des jüngsten Preisrückgangs sind im Gegensatz zu den vergangenen Monaten nicht Bewegungen auf den internationalen Metallmärkten, vielmehr ist das Minus des Preisbarometers fast ausschließlich auf die Aufwertung des Euro zurückzuführen. Zuvor war die Wirkung durch leichte Abwertungen gegenteilig gewesen und hatte zu tendenziell höheren Einkaufspreisen geführt. Ohne die jüngste Wechselkursänderung wäre der IMP-Index um 0,2% gestiegen.
Der Preis für Eisenerz gab im April kräftig um 8,6% nach. Auch Zink wurde mit 6,7% deutlich billiger, während der Preis für das Indexschwergewicht Kupfer nur um 0,5% nachgab. Aluminium, nach Gewichtung dass zweitwichtigste Metall im IMP-Index, verteuerte sich dagegen um 2%. Zugelegt haben auch Blei (+1,6%), Nickel (+2,6%) und insbesondere Zinn (+7,5%). Gold verteuerte sich April um 4,6%, Silber sogar um 13,8%. Während alle anderen Metalle zwischen 10 und 40% billiger sind als zum Höhepunkt der Preisrally nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, liegt Silber nahe dem Zwölfmonatshoch, und Gold befindet sich sogar unweit des Allzeithochs.
„Die deutsche Industrie ist im Sinkflug“
Was muss die nächste Bundesregierung tun, um den wirtschaftlichen Sinkflug zu stoppen? Darüber spricht IW-Direktor Michael Hüther im ZEIT-Podcast „Das Politikteil“. Es brauche mehr Mut und deutlich größere Schritte.
IW
Die Fachkräftesituation in energieintensiven Branchen
Deutschlands energieintensive Industrien leiden zunehmend unter Produktionsrückgängen. Ursachen sind gestiegene Energiepreise, internationaler Konkurrenzdruck und Fachkräftemangel. Bisher blieb die Beschäftigung recht stabil, aber es stellt sich die Frage, wie ...
IW