Inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch den erneuten deutlichen Anstieg von Corona-Fällen in vielen Ländern schon im Oktober erneut gewachsen sind, haben sich die internationalen Metallpreise stabil entwickelt, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Stabile Metallpreise für heimische Verarbeiter
Für deutsche Verarbeiter von Metallen hat sich im Frühherbst sogar eine kleine Kostensenkung ergeben. Der Industriemetallpreis- Index (IMP-Index), der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln veröffentlicht wird, ist im vergangenen Monat um 2,9 Punkte oder 0,7% auf 403,2 Zähler gefallen. Damit bleibt der Index, der die Kostenentwicklung der wichtigsten Importmetalle auf Euro- Basis abbildet, zum dritten Mal in Folge über der Marke von 400 Punkten.
Da das Euro-Dollar-Austauschverhältnis sich im Oktober kaum verändert hat, kam die Entlastung ausschließlich über die internationalen Metallmärkte. Der Wechselkurs hat die Verringerung der Metallkosten sogar etwas abgebremst, die sonst bei 0,9% gelegen hätte. Der Rückgang des IMP-Index wurde von vier Metallen getrieben. Blei ist um 5% billiger geworden; innerhalb eines Jahres summiert sich die Entlastung für Metallkunden auf fast ein Viertel (23,7 %). Abwärts ging es um 3,1% auch mit Eisenerz, das über die letzten zwölf Monate allerdings um 27% teurer geworden ist.
Im Jahresvergleich fest
Auch die Edelmetalle Gold (- 1 %) und Silber (- 5,7 %) wurden niedriger bewertet als vor Monatsfrist. Mit fast 20% bzw. fast 30% sind im Jahresvergleich aber weiterhin hohe Zuwächse zu verzeichnen. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten der vergangenen Monate haben die Anlage in vermeintlich sicheren Edelmetallen attraktiver gemacht.
Fester entwickelten sich gegen den Trend vor allem Aluminium (+ 3,7 %) und Nickel (+ 2,7 %). Auch Zinn legte mit 1,4% spürbar zu. Kaum verändert zeigten sich Kupfer (+ 0,3 %) und Zink (+ 0,1 %).
Hubertus Bardt: Industriemetallpreis-Index November 2020
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