Der steile Aufwärtstrend, der im vergangenen Halbjahr auf den internationalen Metallmärkten zu beobachten war, hat sich auch nach dem Jahreswechsel fortgesetzt. Das Preisniveau hat im Januar einen Rekordwert erreicht. Der bisherige Höchststand vom Februar 2011 wurde nach fast genau zehn Jahren übertroffen, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.
IMP-Index: Rekordhoch bei Metallpreisen
Preistreiber Eisenerz
Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), mit dem das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln monatlich das Preisniveau der wichtigsten Importpreise misst, überspringt damit zum ersten Mal die Marke von 450 Punkten. Mit 452,4 liegt der Januar-Wert deutlich über der bisherigen Rekordmarke von 447,6 Zählern. Gegenüber dem Vormonat ist der Index um 3,3 Punkte gestiegen. Damit hat sich der Anstieg zwar etwas verlangsamt, gestoppt ist er jedoch nicht.
Wesentlicher Preistreiber war im Januar erneut der Eisenerzpreis. Der Ausgangsrohstoff zur Stahlerzeugung legte innerhalb eines Monats um gut 9 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt das Plus auf Euro-Basis sogar bei fast 62 %. In Dollar gerechnet wäre der Zuwachs im Gesamtjahr etwas höher ausgefallen; die leichte Aufwertung des Euro hat Dollar-Importe jedoch etwas verringert. Im Januar-Dezember-Vergleich spielten Wechselkursveränderungen hingegen keine Rolle.
<div id="highcharts-WJJhetgfF"><script src="https://app.everviz.com/inject/WJJhetgfF/" defer="defer"></script></div>
Kupfer langfristig sehr fest
Aber auch ohne die Preisrally auf dem Eisenerzmarkt wäre der IMP-Index im Januar gestiegen, allerdings hätte er dann den Rekord knapp verfehlt. Durch andere Faktoren sind 1,4 % Preisanstieg verursacht worden. So ist auch Kupfer um 2,6 % im Januar und fast 32 % im Jahresvergleich spürbar teurer geworden. Das andere Indexschwergewicht, Aluminium, hat hingegen zuletzt leicht verloren (– 0,5 %) und kam auch im Gesamtjahr nur auf einen Zuwachs von 3 %. Deutlich nach oben zeigten zuletzt Zinn (+ 11 %) und Nickel (+6 %). Günstiger wurden Zink (–3 %) und Blei (– 0,3 %), wobei Blei der einzige Rohstoff ist, der auch im Gesamtjahr an Wert verloren hat (– 4,5 %).
Aufwärts ging es hingegen mit den Edelmetallen, die auch von der Nachfrage sicherheitsorientierter Anleger profitierten. Während Gold von Dezember 2020 auf Januar 2021 nur um 0,5 % und im Jahresvergleich um 9 % zulegte, ging es mit Silber um 3,6 % bzw. gut 31 % nach oben.
Industriemetallpreis-Index Februar 2021
Rohdaten
Auf dem Weg in die digitale zirkuläre Wirtschaft
Nordrhein-Westfalen ist durch seine starken Industriezweige einer der wichtigsten und wirtschaftlich bedeutendsten Standorte in Deutschland. Aufgrund der Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft stehen aber gerade diese Sektoren ...
IW
Industrieschwäche auf breiter Front – Hintergründe und Perspektiven
Die deutsche Industrie setzt im Jahr 2024 ihre Rezession fort. Eine nennenswerte Erholung ist im weiteren Jahresverlauf nicht zu erwarten.
IW