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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 10. November 2012

Preissprung von Eisenerz beunruhigt

Die internationalen Metallmärkte waren im Herbst bisher weitgehend durch Stabilität geprägt. Damit haben sich die Kostenbelastungen deutscher Unternehmen aus der Metallverarbeitung im Oktober kaum verändert.

Der Industriemetallpreisindex (IMP-Index), mit dem das Institut der deutschen Wirtschaft Köln die Preisveränderungen der wichtigsten Metalle misst, ist gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert. Der Index stieg um gerade einmal 0,4 Prozent oder 1,7 Punkte auf 391,3 Punkte. Damit bleibt das Preisniveau zum sechsten Mal in Folge unter der Marke von 800 Punkten. Stabilisierend hat sich dabei die Wechselkursentwicklung ausgewirkt. Der Euro hat sich im Vergleich zum Dollar um gut 1 Cent erholt und damit Importe tendenziell verbilligt. Ohne diesen Effekt wäre der IMP-Index auf 394,9 Punkte angestiegen. Aber auch dies hätte gerade einmal eine Zunahme um 1,3 Prozent bedeutet.

Auch wenn die Preise insgesamt nur leicht gestiegen sind, haben sich die in Dollar gehandelten Metalle sehr unterschiedlich entwickelt. Deutliche Preisrückgänge gab es im Oktober mit -5,3 Prozent bei Zink und -4,4 Prozent beim Indexschwergewicht Aluminium. Eine leichte Verbilligung mit rund 1,5 Prozent war bei Blei und Silber zu verbuchen, während die Preise für Kupfer, Gold und Nickel praktisch konstant geblieben sind. Eine leichte Preissteigerung mit gut 2 Prozent war bei Zinn zu beobachten. Deutlich teurer wurde im letzten Monat jedoch Eisenerz. Das Plus betrug im Monatsvergleich ganze 14,6 Prozent. Ohne diesen Preissprung läge der IMP-Index heute 2 Prozent unter seinem tatsächlichen Niveau. Damit hätte sich der Abwärtstrend des laufenden Jahres auch weiter fortgesetzt, der so zumindest für den Augenblick unterbrochen ist.

Auch im mittelfristigen Vergleich ist das Bild gespalten. Trotz des Preissprungs am aktuellen Rand ist Eisenerz heute immer noch rund ein Viertel billiger als vor einem Jahr. Bei Aluminium und Nickel liegen die auf Dollar-Basis gerechneten Preisrückgänge bei rund 10 Prozent, während Kupfer und Blei sich um rund 10 Prozent verteuert haben. Für die heimischen Verbraucherbranchen bedeutete das unter dem Strich eine Preissteigerung von 4 Prozent im Jahresvergleich. Haupttreiber war dabei der Wechselkurs. Hätte der Euro nicht im Zuge der Krise gegenüber dem Dollar abgewertet, lägen die Metallpreise für deutsche Abnehmer 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

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