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(© Foto: Marcel Paschertz - Fotolia)
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 12. August 2014

Metallpreise ziehen deutlich an

Die Preise der wichtigsten Industriemetalle sind im Juli weltweit deutlich gestiegen, schreibt IW-Ressourceökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung. Nach dem anhaltenden Verfall in den vergangenen Monaten zog der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zuletzt um 4,2 Prozent oder 13,2 Punkte auf 323,5 Zähler an. Der Index bildet die Kostenentwicklung der für die deutsche Industrie bedeutsamsten, zu importierenden Metalle ab.

Die jüngste Aufwärtsbewegung war der stärkste Preisanstieg in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Der IMP-Index liegt nun wieder auf dem Niveau vom Februar dieses Jahres. Im langfristigen Vergleich befinden sich die Preise aber immer noch im Abwärtstrend, der am Höhepunkt der Rohstoffhausse Anfang 2011 seinen Ausgang nahm; damals erreichte das Preisbarometer seinen Rekord von 447,6 Zählern. Zumindest kurzzeitig wurde dieser Trend nun aber unterbrochen.

Die Preissteigerungsdynamik hat im abgelaufenen Monat praktisch alle wichtigen Metalle erfasst. Lediglich Zinn hat sich um 1,1 Prozent verbilligt. Dabei handelt es sich aber um das für den Gesamtindex am wenigsten wichtige Metall. Die drei Indexschwergewichte Kupfer, Aluminium und Eisenerz sind hingegen um 4,7 Prozent, 6,3 und 3,6 Prozent teurer geworden. Die Notierungen der Edelmetalle Gold und Silber sind mit 2,9 bzw. 5,4 Prozent ebenfalls stark gestiegen. Die stärkste Teuerung verzeichnete Zink mit einem Plus von 9,0 Prozent.

Seit Jahresanfang hat sich nur Eisenerz mit einem Abschlag von fast einem Viertel deutlich verbilligt - was Stahlkocher wie ThyssenKrupp und Salzgitter freuen wird, denn Eisenerz ist das Ausgangsmaterial in der Stahlproduktion. Klare Preissteigerungen gab es hingegen bei Nickel (36 Prozent) sowie Aluminium und Zink (13 Prozent bzw. 14 Prozent). Hier haben sich die industriellen Verbraucher bereits an höhere Kosten gewöhnen müssen. Grundsätzlich gilt es festzustellen, dass auf den Metallmärkten die Risiken von Kostensteigerungen zuletzt deutlich gestiegen sind.

Ohne größere Bedeutung war zuletzt die Wechselkursentwicklung, denn auf Monatsbasis ist der Euro von Mai bis Juli lediglich um 2 Cent gefallen; die Unterschiede in den Tageswerten sind da deutlicher. Ohne die bei der Indexermittlung nur leichten Wechselkursschwankungen hätte der IMP-Index im Juli lediglich 1,2 Punkte niedriger gelegen.

Eine deutliche Schwäche des Euro in Relation zum Dollar dürfte hingegen erhebliche Auswirkungen auf die Metalleinkaufspreise der deutschen Industrie haben. Die laufende Abwertung wird sich daher wohl in höheren Metallpreisen niederschlagen.

Industriemetallpreis-Index

Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen

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