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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. September 2020

IMP-Index: Metallpreise ziehen auf breiter Front an

Die Preise der wichtigsten metallischen Rohstoffe sind im Sommer sprunghaft angestiegen. Insgesamt liegt das Preisniveau wieder in dem Bereich, der bisher nur zwischen 2011 und Frühjahr 2012 erreicht wurde. Gold hat sogar einen Rekordwert erzielt.

Die Corona-Krise wirkt doppelt auf die Rohstoffmärkte. Der weltweite Rückgang der industriellen Produktion dämpft die Nachfrage nach Metallen. Während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/ 2009 führte das zu einem Absturz der Preise, der dieses Jahr bislang ausblieb. Im Unterschied zu damals ist heute aber auch die Angebotsseite betroffen. Beschränkungen in den Lieferketten verknappen das Angebot und treiben die Notierungen.

IMP-Index auf Achtjahreshoch

Unter dem Strich ist der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) im August erneut spürbar geklettert. Das monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erhobene Barometer stellt die Metallpreise in Euro dar und bildet damit die Perspektive der Weiterverarbeiter in Deutschland ab. Mit dem jüngsten Sprung um 3,7 % auf 402,3 Punkte summiert sich der Preisanstieg seit März auf fast 19 %. Zum ersten Mal seit April 2012 ist damit die Marke von 400 Punkten überschritten worden.

Euro-Aufwertung bremst

Ohne die starke Aufwertung des Euro hätten die Zuwächse auf den Weltmärkten noch stärker auf die in Euro abrechnenden Kunden durchgewirkt. Bei konstanten Wechselkursen läge der Index heute sogar bei 415 Punkten und wäre damit der sechstteuerste Monat seit Beginn der Indexrechnung 1999 gewesen.

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Herausgeragt haben zuletzt vor allem die Edelmetalle. Gold lag im August mit fast 2 000 Dollar oder gut 1660 Euro auf Rekordniveau. Silber haussierte auf Eurobasis um 26,7 %. Hier spiegeln sich auch die Unsicherheiten und die Rolle der Edelmetalle als vermeintlich sichere Anlagen wider.

Eisenerz liegt nach dem Monatszuwachs von 8,1% um fast 19 % über dem Wert zu Jahresbeginn. Zink ist im August mit 7,3 % ähnlich stark gestiegen wie Eisenerz, bleibt damit aber noch günstiger als zu Jahresanfang. Gegen den Trend günstiger geworden sind Kupfer und Zinn, die sich beide nahe dem Niveau zum Jahreswechsel bewegen.

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