Eisenerz ist die treibende Kraft hinter dem Anstieg des Industriemetallpreis-Index, schreibt IW-Energieökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.
Metallpreise auf breiter Front aufwärts
Der Industriemetallpreis-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ist im August abermals gestiegen. Der IMP-Index bildet die Wertentwicklung von Eisenerz sowie der wichtigsten Bunt- und Edelmetalle für die metallverarbeitende Industrie in Deutschland ab. Im abgelaufenen Monat legte das Barometer auf 345,5 Zähler zu, nachdem es im Juli noch 333,8 Punkte waren. Mit einem Plus von 3,5 Prozent sind die Metallrohstoffe damit so stark gestiegen wie seit Anfang 2012 nicht mehr. Im Vormonat lag der Indexanstieg mit 2,1 Zählern noch unter 1 Prozent.
Eisenerz war in den vergangenen beiden Monaten der wesentliche Preistreiber. Einkäufer mussten zuletzt 18 Prozent mehr zahlen als noch im Juni. Ohne diesen Effekt hätte sich der IMP-Index kaum verändert. Nicht vergessen sollte man jedoch, dass der Eisenerzpreis zuvor eingebrochen war, sodass nun lediglich das Preisniveau von April wieder erreicht wurde.
Während im Juli die meisten Metalle außer Eisenerz günstiger geworden waren, kam es im August zu einem Preisanstieg auf breiter Front. So stiegen die Kurse von Silber und Zinn um jeweils rund 9 Prozent. Eisenerz legte um 5,6 Prozent zu nach 11,7 Prozent im Vormonat. Die Indexschwergewichte Kupfer und Aluminium haben sich hingegen mit 2,3 Prozent bzw. 0,9 Prozent vergleichsweise moderat entwickelt.
Verglichen mit den Preisniveaus der vergangenen beiden Jahre sind die Preise aber noch auf einem moderaten Niveau. So liegen die Industriemetallpreise insgesamt rund ein Viertel unter dem Höchststand vom Februar 2011. Auch Eisenerz ist um ein Viertel günstiger geworden. Der kontinuierliche Preisrückgang, der sich im Frühjahr deutlich beschleunigt hatte, ist damit aber erst einmal gebremst.
Doch auch der im Zweijahresvergleich günstige Wert darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Metallmärkte immer noch in einer Hochpreisphase befinden. Das Preisniveau liegt zurzeit auf demselben Niveau wie vor Beginn der globalen Wirtschaftskrise 2008. Während damals die Rekordnotierungen für Metalle kritisch betrachtet wurden, scheint inzwischen eine Art "Gewöhnung" an die zu zahlenden Preise eingesetzt zu haben, durch die die Risiken für die Kursniveaus etwas in den Hintergrund getreten sind.
„Die deutsche Industrie ist im Sinkflug“
Was muss die nächste Bundesregierung tun, um den wirtschaftlichen Sinkflug zu stoppen? Darüber spricht IW-Direktor Michael Hüther im ZEIT-Podcast „Das Politikteil“. Es brauche mehr Mut und deutlich größere Schritte.
IW
Die Fachkräftesituation in energieintensiven Branchen
Deutschlands energieintensive Industrien leiden zunehmend unter Produktionsrückgängen. Ursachen sind gestiegene Energiepreise, internationaler Konkurrenzdruck und Fachkräftemangel. Bisher blieb die Beschäftigung recht stabil, aber es stellt sich die Frage, wie ...
IW