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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. Januar 2014

Metallpreis-Index fällt auf Vierjahrestief

Den metallverbrauchenden Unternehmen in Deutschland wird das abgelaufene Jahr in guter Erinnerung bleiben - zumindest was die Entwicklung der Rohstoffkosten angeht, denn 2013 brachte eine nahezu kontinuierliche Entlastung.

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Verglichen mit dem Vorjahr lagen die in Euro gerechneten Metallpreise im Dezember um ein Sechstel niedriger. Auf Dollarbasis kam es zu einem Rückgang von immerhin 13 Prozent in zwölf Monaten. Besonders deutlich war der Preisverfall bei den Edelmetallen. Gold hat im Jahresverlauf mehr als 30 Prozent seines Wertes verloren, Silber sogar über 40 Prozent. Aber auch Nickel und Aluminium sind jeweils über 20 Prozent billiger geworden, Blei und Kupfer immer noch gut 10 Prozent. Einen Preisanstieg gab es einzig bei Eisenerz: Hierfür müssen deutsche Einkäufer heute 1,3 Prozent mehr zahlen als vor einem Jahr - auf Dollarbasis liegt der Anstieg sogar bei fast 6 Prozent.

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ist auch zum Jahresende wieder leicht zurückgegangen und hat damit seinen Abwärtstrend fortgesetzt. Zuletzt fiel der IMP-Index um 5,2 Punkte oder 1,6 Prozent und lag damit bei 326,8 Zählern. Vor einem Jahr hatte das Metallpreisbarometer mit 392,5 noch nahe der 400-Punkte-Marke gelegen. Einen solch niedrigen Indexstand wie derzeit gab es zuletzt im Februar 2010. Die Preise der wichtigsten Industrie- und Edelmetalle sind damit im Schnitt so günstig wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Umgekehrt zeigt die langfristige Betrachtung aber auch: Metalle sind heute so teuer wie in den Jahren 2007 und 2008, als industrielle Verbraucher über die Belastungen durch die hohen Rohstoffpreise klagten. Die aktuelle Entspannung hat zwar von den absoluten Höchstständen weggeführt; ein Preisniveau wie zum Jahreswechsel 2008/2009, als der IMP-Index unter 200 Punkte fiel, ist jedoch nicht in Sicht. Allerdings haben die Unternehmen inzwischen auch die Produktivität ihres Rohstoff-Inputs deutlich gesteigert, zudem wurden die Modalitäten der Beschaffung optimiert, etwa durch mehr kurzfristige Liefervereinbarungen zulasten langfristiger Verträge.

Industriemetallpreis-Index

Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen

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Für die Indexentwicklung ist neben der Performance der einzelnen Rohstoffe und dem Wechselkurs auch die Indexgewichtung von Bedeutung. Die Notierungen der Schwergewichte orientieren sich an den Importwerten und spiegeln die Kostensituation der industriellen Verbraucher wider. Dabei kommt allein Kupfer im IMP-Index auf ein Gewicht von 29,2 Prozent. Aluminium und Eisenerz folgen auf den Plätzen 2 und 3 mit Anteilen von 20,8 und 16,7 Prozent. Allein die drei wichtigsten Metalle bestimmen damit zwei Drittel der Preisniveauentwicklung. Am anderen Ende der Skala stehen Zink, Blei und Zinn, die zusammen nicht einmal 8 Prozent des Index ausmachen.

Der Rückgang des Preisniveaus zum Jahresende war vor allem durch die Wechselkursentwicklung geprägt. Ohne die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar wäre die Indexentwicklung nahezu unverändert geblieben, denn die Auf- und Abwärtsbewegungen der verschiedenen Metalle hatten sich weitgehend ausgeglichen. Ein Plus verzeichnete vor allem Zink mit einem Anstieg von 4,1 Prozent auf Eurobasis. Auch Blei, Kupfer und Nickel wurden teurer, allerdings nur um 0,2 bis 0,6 Prozent. Deutliche Preisrutsche erlebten wieder einmal die Edelmetalle Gold und Silber, die um 5,6 bzw. 7,0 Prozent schwächer notierten. Die Hoffnung auf eine stabile Anlage für risikoscheue Anleger hat sich damit wieder einmal als trügerisch erwiesen. Aluminium, Zinn und Eisenerz büßten ebenfalls zwischen 2,0 und 1,5 Prozent an Wert ein.

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