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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. Februar 2017

Dollar-Abwertung bremst Anstieg der Metallpreise

Auf den internationalen Metallmärkten macht das neue Jahr dort weiter, wo das alte aufgehört hat, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung. Im Januar stiegen die Preise für nach Deutschland eingeführte Metalle um durchschnittlich 1,3 Prozent nach 1,1 Prozent im Vormonat.

Dank der leichten Abwertung des Dollar im Vergleich zum Euro legten die Kosten auf Euro-Basis jedoch nur um 0,5 Prozent zu. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erreichte damit einen Wert von 346,7 Punkten. Das sind 1,8 Zähler mehr als im Dezember und ein Drittel mehr als im Januar 2016. Vor einem Jahr hatte das Preisbarometer mit 260 Punkten noch deutlich darunter gelegen. Der IMP-Index wird monatlich berechnet und zeigt die Entwicklung der Kosten der wichtigsten Importmetalle in Euro an.

17 Prozent seit September

Mit dem jüngsten Anstieg setzt sich die Kostensteigerung der letzten Zeit abgebremst fort. Zum ersten Mal seit fünf Jahren ist der IMP-Index in vier aufeinanderfolgenden Monaten gestiegen. Allein seit September ist der Index um 51 Punkte oder gut 17 Prozent geklettert.

Die Verlangsamung der Preisdynamik ist nicht zuletzt auf Eisenerz zurückzuführen, dessen dollarbasierter Preis sich im Monatsvergleich nicht verändert hat. Immer noch wird es um gut 90 Prozent teurer gehandelt als vor einem Jahr.

Besonders deutlich war der Zuwachs im Januar bei Aluminium mit einem Kursanstieg um 3,6 Prozent. Die Edelmetalle Gold und Silber legten um jeweils rund 3 Prozent zu. Die Dollar-Preise für Kupfer und Zink stiegen dagegen nur um rund 1,5 Prozent und für Blei um gut 1 Prozent. An Wert verloren Zinn, das gut 2 Prozent günstiger wurde, und vor allem Nickel; hier war ein Minus von gut 9 Prozent auf Dollar-Basis und fast 10 Prozent in Euro-Rechnung zu verbuchen.

Im längerfristigen Vergleich ist das aktuelle Preisniveau als hoch einzuordnen. Zwar liegt der IMP-Index noch um gut 22 Prozent unter dem Rekordhoch von Februar 2011 (447,6 Punkte), das Vorkrisenniveau ist aber bereits wieder erreicht. Während die Preise bei einem Indexwert von rund 350 Anfang 2008 noch als historisch hoch und wirtschaftlich problematisch galten, ist dieses "new normal" heute akzeptierte Realität.

Industriemetallpreis-Index

Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen

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