Auch im Mai hielt der Trend zu fallenden Preisen für die wichtigsten Industriemetalle an. Zum dritten Mal in Folge ist der Industriemetallpreisindex (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gesunken.
Niedrigere Rohstoffkosten: Der Trend hält trotz Euro
Während die Metalle sich im März und April um 0,9 und 1,4 Prozent verbilligten, betrug der Abschlag im Juni weitere 2,0 Prozent. Der IMP-Index sank im Mai von 404,0 Punkten auf 396,1 Punkte. Damit ist der Index zum ersten Mal seit Jahresbeginn wieder unter die Marke von 400 Punkten gesunken.
Der Rückgang der Metallpreise geschah auf breiter Front. Um mindestens zwei Prozent gaben die Notierungen auf den internationalen Märkten nach. Besonders deutlich war der Rückgang bei Eisenerz, Zinn und Silber mit 7,5 bis 8,4 Prozent. Binnen eines Jahres sind damit die Einkaufspreise um zehn bis 30 Prozent gefallen. Nickel und Zinn haben die größten Wertverluste verzeichnet. Aber auch für Aluminium, Eisenerz und Silber muss heute auf Dollarbasis fast ein Viertel weniger ausgegeben werden als im Mai 2011. Lediglich der Goldpreis ist innerhalb von zwölf Monaten um gut 5 Prozent gestiegen. Die Unsicherheit der Anleger, die eine sichere Investitionsmöglichkeit suchen, ist hier nach wie vor greifbar.
Entscheidenden Einfluss für die Kosten der Industriemetalle für europäische Unternehmen hat aber der Wechselkurs. Im Monatsdurschnitt ist der Euro zuletzt mit 1,28 Dollar deutlich schwächer bewertet worden als noch im April (1,32 Dollar). Ohne diese Entwicklung wären die Metallpreise im Mai mehr als doppelt so stark zurückgegangen. Statt bei 396,1 Punkten würde der IMP-Index dann bei 384,9 Punkten liegen. Eine weitere Talfahrt des Euro verstärkt diesen Effekt. Beim aktuellen Wechselkurs, der noch einmal niedriger liegt als der Monatsdurchschnitt vom Mai, wäre der Indexwert für die Industriemetalle sogar höher als im April. Für die zukünftige Entwicklung bleibt der Kurs des Euro und damit die Entwicklung des Euroraums von entscheidender Bedeutung.
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